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Geisterfahrer im Sonnensystem

Astronomie|Physik

Geisterfahrer im Sonnensystem
Ein kosmischer Geisterfahrer stellt Astronomen vor ein Rätsel: Verschiedene Forschergruppen haben vor einigen Tagen einen Asteroiden entdeckt, der sich umgekehrt zur Drehrichtung der Planeten um die Sonne bewegt. Mit einer Größe von zwei bis drei Kilometern hätten Astronomen den 2009HC82 genannten Himmelskörper schon bei seinen früheren Umläufen sehen müssen. Vorläufigen Berechnungen von Sonia Keys vom Minor Planet Center in Cambridge zufolge umrundet der Asteroid die Sonne alle 3,4 Jahre.

Für Astronomen sind Asteroiden, die sich den Planeten entgegen um die Sonne drehen, nichts Ungewöhnliches mehr. Der neue Fund ist bereits der Zwanzigste in der Statistik dieser sogenannten retrograden Asteroiden. Was 2009HC82 besonders macht, sind seine Größe und die Nähe seiner Bahn zur Erde. Allerdings kommt er der Erde nicht gefährlich nahe. Die Bahn ist stark geneigt und reicht fast bis zum Jupiter. Richtung Sonne durchläuft der Gesteinsbrocken zwischen Mars- und Erdbahn die Planetenebene und taucht zwischen Merkur- und Venusbahn wieder heraus.

Mit seiner Umlaufzeit von 3,4 Jahren hätten Astronomen den Himmelskörper schon früher sehen müssen. Wieso dies nicht geschah, ist unklar. Derzeit hat 2009HC82 von der Sonne einen Abstand vom 2,5-Fachen der Distanz Erde-Sonne, was rund 375 Millionen Kilometern entspricht. An den Erdorbit kommt der Brocken auf maximal 3,5 Millionen Kilometer heran.

Normalerweise bewegen sich Asteroiden auf Bahnen zwischen Mars und Jupiter im gleichen Drehsinn um die Sonne wie die Planeten. Nach Ansicht von Astronomen können aber Kometen, die von weit draußen ? außerhalb des Sonnensystems ? in Sonnennähe abgelenkt werden, auf ungewöhnliche und gegenläufige Bahnen einschwenken. Einige der retrograden Asteroiden könnten daher die Überbleibsel von ausgebrannten Kometen sein.

New Scientist, Onlinedienst ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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