Omega-3-Fettsäuren könnten auch eine positive Wirkung in der Krebstherapie entfalten: Die Stoffe verringern die Größe von Tumoren und unterstützen Krebsmedikamente. Außerdem lindern sie schädliche Nebeneffekte der Chemotherapie, haben ägyptische Forscher um Abdulla El-Mowafy von der Universität in Al-Mansoura in Experimenten an Mäusen herausgefunden. Die Forscher hatten insbesondere die Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) im Visier, die in Seefischen wie Lachs und Hering vorkommt und Nahrungsmitteln zugesetzt wird. Die Ergebnisse können Ausgangspunkt für neue Therapieansätze liefern.
Die Forscher gaben speziell gezüchteten Mäusen, die zu bestimmen spontanen Tumorbildungen wie etwa Brustkrebs neigen, unterschiedliche Mengen der Omega-3-Fettsäure DHA. Daraufhin bildete sich der Tumor unter den Versuchsbedingungen um 40 bis 80 Prozent zurück. Die Fettsäure hat damit eine eigenständige tumorhemmende Wirkung, schreiben die Forscher. In weiteren Versuchen gaben die Biochemiker den Krebsmäusen das Chemotherapie-Medikament
Cisplatin, das allerdings mit dem Therapieverlauf die Niere schädigt. Unter Beigabe der Fettsäure DHA beobachteten die Forscher nicht nur, dass sie den chemotherapeutischen Effekt gegen den Krebs damit steigern konnten, sondern auch die Schädigung des Nierengewebes deutlich senken konnten.
Die Forscher hoffen, mit Omega-3-Fettsäuren die Therapiemöglichkeiten gegen Krebsgeschwulste erweitern zu können ? insbesondere um Nebenwirkungen der Chemotherapie auf andere Organe zu reduzieren. Mediziner bescheinigen Omega-3-Fettsäuren eine positive Wirkung auf viele Stoffwechselkreisläufe und Erkrankungen. Sie sollen beispielsweise gegen Herzkreislaufbeschwerden und neurologischen Leiden schützen.
Abdulla El-Mowafy (University Mansoura, Al-Mansoura) et al: Cell Division (Online-Vorabveröffentlichung). ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer