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Molekül mit zwei Seiten

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Molekül mit zwei Seiten
Eine kleine Nitritdosis im Blut schützt das Herz-Kreislauf-System. Das Nitrit kurbelt eine Vielzahl von Stoffwechselmechanismen an, die sich positiv auf die Herzfunktion auswirken. Selbst wenn die Nitritkonzentration längst abgesunken ist, bleibt der Schutz einige Zeit noch erhalten, haben Forscher um David Perlman von der Universität in Boston in Versuchen an Ratten herausgefunden. Der Befund könnte auch die gesundheitliche Wirkung von sportlicher Aktivität oder einer guten Portion Salat erklären: Beides lässt das Nitritniveau im Blutkreislauf ansteigen. Die Erkenntnisse sollen zur Vorbeugung und Therapie von Herzkreislauferkrankungen eingesetzt werden, schreiben die Forscher.

Nitrite sind problematisch, da aus ihnen im Darm krebserregende Substanzen entstehen können. Im Blutkreislauf schreiben Forscher geringen Nitritkonzentrationen allerdings positive Eigenschaften zu. Die Mediziner um Perlman wollten daher die Auswirkung von kleinen, kurzzeitigen Nitritdosen auf verschiedene Körperfunktionen untersuchen. Als Maß für Fitness des Herzkreislaufsystems nahmen sie die Aktivität von verschiedenen Proteinen und andere Stoffwechselfaktoren. Durch die Nitritgabe ins Blut zeigte sich das Herzkreislaufsystem von Ratten als deutlich robuster und vitaler, fanden die Forscher heraus. Auch 24 Stunden nach dem Test, als die Nitritkonzentration längst auf Normalniveau abgesunken war, registrierten die Forscher noch eine gleichbleibend gute Herzfunktion.

Die Forscher vermuten, dass das kleine Nitrit-Ion, das aus einem Stickstoffatom und zwei Sauerstoffatomen besteht, eine wichtige Stoffwechselrolle spielt. In kleinen, kurzen Dosierungen verbessert Nitrit die Sauerstoffversorgung der Herzens und unterstützt die molekularen Signalwege. Durch die lang andauernde Wirkung attestieren die Forscher dem Stoff eine vorbeugende Schutzfunktion gegen Herzkreislaufprobleme, die sie in weiteren Studien genauer untersuchen wollen.

David Perlman (Universität in Boston) et al.: Circulation Research, DOI: 10.1161/CIRCRESAHA.108.187005 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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