Als überzeugendsten Hinweis werteten sie Bilder, auf denen sich zwei der Tropfen zu einem großen vereinigten. Die Forscher vermuten, dass die Tropfen während der Landung der Raumsonde aufgewirbelt worden sein könnten. Möglicherweise hätten die Schubdüsen der Sonde das Wasser bei der Landung aus einer Eisschicht geschmolzen und hochgewirbelt, schildern die Wissenschaftler. Während der Phoenix-Mission wurde es an der Marsoberfläche nie wärmer als minus 20 Grad Celsius ? reines Wasser wäre bei diesen Temperaturen sofort zu Eis erstarrt. Die Messergebnisse der Raumsonde zeigen allerdings, dass an der Landestelle der Sonde sogenannte Perchlorate vorkommen. Diese Salze sind die Trockenform einer starken Säue und können in hoher Konzentration den Gefrierpunkt von Wasser auf unter minus 70 Grad Celsius absenken.
Die Vermutung, dass die Phoenix-Bilder Wassertropfen zeigen, wird durch die Entdeckung der Salze plausibel. Viele Nischen auf dem Mars könnten demnach flüssiges Salzwasser enthalten, erklären die Forscher. Das sich dort Leben entwickelt hat, halten sie für möglich, aber unwahrscheinlich: Zwar gebe es auf der Erde zahlreiche Beispiele für Mikroorganismen, die unter extremen Bedingungen leben, jedoch könne kein bisher bekanntes Lebewesen einen so hohen Salzgehalt verkraften. Genauer überprüfen können sie ihre Ergebnisse allerdings vorerst nicht ? die Marssonde hat mittlerweile ihren Dienst aufgegeben und die Forscher erwarten nicht, weitere Signale von ihr zu empfangen.