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Fliegende Giraffen

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Fliegende Giraffen
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Nach dem neuen Modell bewegte sich der Pterosaurus auf allen Vieren fort. Johns-Hopkins-Universität
Die vor 65 Millionen Jahren ausgestorbenen riesigen Flugsaurier bewegten sich nicht wie Vögel, sondern eher wie Giraffen: Sie liefen auf vier Beinen und hatten auch eine ähnliche Statur und Größe wie die langhalsigen Säugetiere. Das schließt der US-amerikanische Anatom Michael Habib von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore aus Computersimulationen des Körperbaus der sogenannten Pterosaurier, der größten flugfähigen Tiere, die jemals gelebt haben. Das seit den ersten fossilen Funden der Flugechsen überlieferte Bild, die Pterosaurier hätten sich am Boden auf zwei Beinen bewegt wie große Vögel, sei demnach falsch, so der Forscher.

Habib ging in seiner Arbeit der Frage nach, wie die mit Flügelspannweiten von bis zu 12 Metern riesigen Tiere sich überhaupt in die Luft erheben konnten. Dazu trug der Wissenschaftler die Daten von 155 Vögeln zusammen, berechnete die Stärke von deren Knochen und verglich diese Werte mit den Daten, die Paläontologen bei drei Arten von Pterosauriern gesammelt hatten. Im Computer versuchte der Forscher dann, daraus bei den Flugsauriern einen Gang auf zwei Beinen zu simulieren ? ohne Erfolg: Für eine Bewegung alleine auf den Hinterbeinen hätten diese extrem stark sein müssen, erklärt Habib. Derartig starke Beine wären in der Luft selbst jedoch nur ein hinderlicher Ballast.

Auf vier Beinen konnte sich der Pterosaurier dagegen problemlos bewegen und hätte sich sogar innerhalb einer Sekunde in die Luft erheben können, glaubt der Wissenschaftler. Laut seinem Bewegungsmodell hätten die größten Pterosaurier etwa die Statur einer Giraffe gehabt, mit langen Vorderbeinen und einem nach hinten steil abfallenden Rumpf. Damit sei das Bild vom vogelähnlichen Saurier, der sich auf zwei massigen Hinterbeinen bewegt, das Forscher viele Jahrzehnte lang gepflegt haben, überholt, erklärt Habib.

Pterosaurier waren Zeitgenossen legendärer Dinosaurier wie des Tyrannosaurus rex und hatten eine Entwicklungsgeschichte von fast 200 Millionen Jahren durchlaufen, als sie mit den Dinosauriern vor rund 65 Millionen Jahren ausstarben. Fossilien dieser außergewöhnlichen Tiere, die in vielen verschiedenen Arten und Größen vorkamen, wurden auf allen Kontinenten entdeckt.

Mitteilung der Johns Hopkins University School of Medicine ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald
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