Dieses künstliche Gesicht zeigten sie anschließend drei Versuchspersonen und baten die Probanden, das Geschlecht der fiktiven Person zu beurteilen. Die Forscher änderten das Computerbild dabei immer wieder minimal und erhöhten den Anteil an roten oder grünen Pigmenten im Bild. Das hatte einen eindeutigen Einfluss auf die Beurteilung der Probanden, berichten die Wissenschaftler: Grüne Gesichter wurden häufiger als weiblich betrachtet, während Gesichter mit einem höheren Rotanteil eher als männlich angesehen wurden.
Eine grafische Auswertung der Bilder aus der Datenbank bestätigte diese Erkenntnis, schildert Tarr: „Wenn sich ein Gesicht eher am roten Ende des Spektrums befand, dann war es mit höherer Wahrscheinlichkeit männlich. Befand es sich umgekehrt am grünen Ende des Spektrums, dann war es mit größerer Wahrscheinlichkeit weiblich“. Unter optimalen Sichtbedingungen spielt diese unterschiedliche Färbung aber wohl nur eine sehr geringe Rolle, glauben die Forscher. Stattdessen konzentrieren sich Beobachter bei der Beurteilung des Geschlechts eher auf die Form von Nase oder Mund. Sind die Hinweise aus diesen Quellen aber nicht eindeutig genug, kommt die Hautfarbe ins Spiel, sind Tarr und Nestor überzeugt.