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Nikotin hält wach

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Nikotin hält wach
Rauchen in der Schwangerschaft hat bei zu früh geborenen Säuglingen besonders negative Folgen. Das haben Forscher aus Frankreich in einer Studie an Neugeborenen herausgefunden. Demnach wirkt sich das Nikotin nicht nur negativ auf das Geburtsgewicht der Kleinkinder aus, sondern auch auf deren Schlafgewohnheiten. Diese Veränderungen des Schlafrhythmus können sogar die spätere Entwicklung des Kindes beeinträchtigen, berichten die Wissenschaftler.

Die Mediziner untersuchten in isolierten Schlaflabors den Schlaf von 40 gesunden Säuglingen, die mehr als einen Monat zu früh geboren worden waren. Dabei überwachten sie kontinuierlich die Einschlaf- und Aufwachzeitpunkte sowie die Anzahl und die Intensität der Körperbewegungen der Säuglinge während des gesamten Schlafs.

Wie die Auswertung der Aufzeichnungen zeigte, schliefen die neugeborenen Kinder von Raucherinnen, die mehr als zehn Zigaretten pro Tag rauchten, im Durchschnitt zwei Stunden weniger als die Säuglinge der Kontrollgruppe von Nichtraucherinnen. Ausgelöst wurde dieser Unterschied durch häufigere Körperbewegungen der Kinder, die einen unruhigeren Schlaf verursachen, erklärt Studienleiter Frederic Telliez.

Dieser Schlafmangel könnte sich negativ auf die Entwicklung des Gehirns auswirken, da die ausgleichenden Reaktionen des Körpers auf das autonome Herz-Kreislaufsystem und die Atmung vermindert sind. Demnach haben die Kinder von Raucherinnen später ein erhöhtes Risiko von Aufmerksamkeitsschwierigkeiten und Hyperaktivität. Doch der Tabakrauch der Mutter schadet nicht nur während der Entwicklung: Auch Erwachsene, deren Mütter viel geraucht hatten, können sich oft schlechter konzentrieren und sind oftmals impulsiv, sagen die Wissenschaftler.

Die Forscher untersuchten auch die Entwicklung der Kinder, nachdem diese beinah einen Monat lang nach ihrer Geburt nicht mehr dem Rauch ihrer Mütter ausgesetzt waren. Obwohl sich das Gehirn von Säuglingen nach der Geburt sehr schnell an neue Umweltbedingungen anpassen kann, stellten die Wissenschaftler noch immer einen veränderten Schlafrhythmus bei den Säuglingen fest. Von ihren Studien erhoffen sich die Wissenschaftler bessere Vorhersagemodelle und neue Behandlungsmethoden, um die Defizite der Raucherkinder besser ausgleichen zu können.

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Frederic Telliez (Picardie-Jules-Verne-Universität, Amiens) et al.: Sleep, Bd. 31, Nr. 12 ddp/wissenschaft.de ? Stefan Pröll
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