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Hart am Limit

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Hart am Limit
Der absolute Weltrekord im 100-Meter-Sprint wird sich bei 9,48 Sekunden einpendeln. Das schließt ein amerikanischer Forscher aus Berechnungen, die auf den Daten der Bestzeiten von Sportveranstaltungen des vergangenen Jahrhunderts basieren. Zusätzlich untersuchte er auch die Entwicklung der Rundenzeiten von Hunde- und Pferderennen, deren Daten bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Sein Fazit: Es muss ein unteres Limit für Laufsportarten in den verschiedenen Disziplinen geben.

Bei seinen statistischen Auswertungen stellte Mark Danny von der Stanford University fest, dass sich die Rundenbestzeiten bei den Tiersportarten seit den Siebzigerjahren kaum verbessert haben. So stagnierten beim klassischen Kentucky Derby bereits seit 1949 die Bestzeiten der Vollblutpferde im Galopprennen, bei anderen Pferderennen flachte die Leistung der Tiere in den 1970er Jahren ab. Die mögliche Verbesserung der Rennleistung liegt bei gerade einmal einem Prozent, sagt Danny. Zum Vergleich: Vor der Stagnation hatten sich die Rundenzeiten der Siegerpferde seit Beginn der Aufzeichnungen um 13 Prozent verkürzt. Auch bei der Analyse der Daten der größten Hunderennen zwischen 1927 und 2008 zeichnete sich bereits in den 70er Jahren eine Stagnation der Ergebnisse ab. Die voraussichtliche, zukünftige Leistungssteigerung gegenüber aktuellen Rekorden beträgt lediglich zwischen 0,29 und 0,92 Prozent, errechnete Danny.

Beim Menschen sieht die Situation noch etwas anders aus: Während die Frauen laut der Daten bereits seit den 1970er Jahren nah am Geschwindigkeitslimit laufen, haben Männer die Stagnationsgrenze wohl noch nicht erreicht. Viel Raum für weitere Verbesserungen lassen die Hochrechnungen zwar nicht. Trotzdem seien noch Steigerungen möglich, sagt Danny: Männliche Sprinter könnten die Ziellinie 0,21 Sekunden früher erreichen als Usain Bolt, der aktuelle Weltrekordhalter, der die 100 Meter in 9,69 Sekunden zurücklegte. Bei weiblichen Läuferinnen beträgt das Verbesserungspotenzial des aktuellen Rekords sogar 0,4 Sekunden.

Langstreckenläufern sagt der Forscher ebenfalls die Möglichkeit neuer Rekorde voraus: Männer könnten das Ziel nach 42,195 Kilometern bis zu vier Minuten früher erreichen als bisher, Frauen etwa drei Minuten früher. Bei Frauen liegt demnach der aktuelle Weltrekord von 2 Stunden, 15 Minuten und 25 Sekunden schon sehr nahe an der berechneten Bestmarke, erklärt Danny. Die Ursachen für diese Leistungslimits sind unklar, einzelne mechanische oder physiologische Faktoren aus schließt Danny jedoch aus.

Mark Danny (Stanford University): Journal of Experimental Biology, Bd. 211, S. 3836 ddp/wissenschaft.de ? Stefan Pröll
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