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Wie Frauen dem Hormonstress ein Schnippchen schlagen

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Wie Frauen dem Hormonstress ein Schnippchen schlagen
Während der Menstruation verschiebt das Gehirn die Stressbearbeitung von der rechten in die linke Hälfte. Dies hat ein Forscherteam um Jen-Chuen Hsieh von der Nationalen Yang-Ming-Universität in Taipei (Taiwan) in einer Verhaltensstudie herausgefunden, bei der zeitgleich die Gehirnaktivität aufgezeichnet wurde. Der Effekt könnte Frauen vor starkem Stress und negativen Gefühlen während der Menstruation schützen.

Die Neurowissenschaftler untersuchten 14 Frauen in unterschiedlichen Phasen ihres menstruellen Zyklus. Sie ließen die Teilnehmerinnen die Haube eines Magnetenzephalographen (MEG) tragen, mit dem die magnetische Aktivität des Gehirns erfasst werden kann. Gleichzeitig sahen die Probandinnen auf einem Bildschirm angsteinflößende Bilder. Die Hirnaktivität wurde dann in einem Zeitfenster zwischen 200 und 450 Millisekunden nach Erscheinen eines Bildes bestimmt. Um sicherzustellen, dass rechte und linke Gehirnhälfte bei allen Teilnehmerinnen die gleiche Funktion hatten, wurden nur Rechtshänderinnen in die Studie aufgenommen.

In der Phase rund um den Eisprung aktivierten die Frauen beim Betrachten der Bilder vor allem die rechte Seite des Stirnhirns, ergab die Auswertung. Während der Menstruation wechselte die Aktivierung hingegen auf die linke Seite dieses Hirnteils. Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass die rechte Seite des Stirnhirns eher für die Verarbeitung negativer Gefühle wie Angst zuständig ist, während die linke eher mit positiven Gefühlen in Verbindung gebracht wird.

Das Umspringen der Gehirnaktivität von einer Hirnhälfte zur anderen könnte Frauen helfen, mit der Hormonumstellung und dem damit verbundenen Stress während der Menstruation umzugehen, vermuten die taiwanesichen Forscher. So fällt vor allem die Menge des Hormons Östrogen zu Beginn der Regelblutung stark ab. Dass die angstauslösenden Bilder im Lauf eines Zyklus immer etwa gleich viel Stress auslösten, zeigen auch die Aussagen der Teilnehmerinnen ? ihre Angst blieb in den verschiedenen Phasen des Monatszyklus nahezu konstant.

Chuen Hsieh (Yang-Ming-Universität,Taipei, Taiwan) et al.: Hormones and Behavior , Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1016/j.yhbeh.2008.10.008 ddp/wissenschaft.de ? Christine Amrhein
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