Den Supersymmetrie-Theorien zufolge können sich Dunkle-Materie-Teilchen gegenseitig auslöschen, wobei energiereiche Gammastrahlung entsteht. Springel und seinen Kollegen zufolge sind die Chancen, diese Strahlung aufzuspüren, im Teil der Milchstraße innerhalb der Position der Sonne am größten. Direkt im Zentrum der Galaxis könnten aber Gammastrahlen, die durch andere Prozesse entstehen, den Blick trüben. Daher raten die Forscher, einen Bereich zehn bis 30 Grad vom Milchstraßenzentrum entfernt abzusuchen.
Bislang hatten Astrophysiker angenommen, dass die verräterische Strahlung vor allem in den Zwerggalaxien erzeugt werden sollte, die die Milchstraße umgeben. Die Computersimulation von Springel und seinem Kollegen zeigt nun, wie sich ursprünglich kleine Strukturen aus dunkler Materie im Laufe der Geschichte der Milchstraße durch Kollisionen mit anderen Galaxien zu immer größeren Gebilden formte. Die Dichte dunkler Materie, stellten sie fest, ist in dem so genannten Dunkle-Materie-Halo, der die Milchstraße umgibt, am größten.
Falls das Fermi-Teleskop in der Lage ist, diese relativ gleichmäßige Strahlung wahrzunehmen, dann könnte es auch möglich sein, kleinere Klumpen dunkler Materie in der Nähe des Sonnensystems aufzuspüren. Die Forscher rechnen damit, dass dunkle Materie in der Nähe leichter aufzuspüren sein müsste als weiter entfernte Ansammlungen.