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Immer den flotten Bienen nach!

Erde|Umwelt

Immer den flotten Bienen nach!
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Spurbienen weisen den anderen Tieren mit ihrem erhöhten Flugtempo den Weg zum neuen Bienenstock. Foto: Axel Hindemith,
US-amerikanische Wissenschaftler haben entdeckt, wie ein Bienenschwarm seinen Weg in ein neues Nest findet: Die Insekten folgen während des Fluges schnell fliegenden Artgenossen, die den Weg zum neuen Nest bereits kennen. Diese sogenannten Spurbienen bewegen sich vor allem im oberen Teil eines Schwarms und weisen den anderen Tieren mit ihrem erhöhten Flugtempo den Weg zum neuen Bienenstock. Entdeckt haben die Forscher um Kevin Schultz von der Ohio State University in Columbus die flotten Bienen in einer aufwendigen Videoanalyse des Flugverhaltens von Honigbienen, die auf der Suche nach einer neuen Heimat waren.

Wird ein Bienenvolk zu groß, so verlässt die alte Königin ihr Volk. Rund zwei Drittel der Arbeiterbienen schwärmen dann zusammen mit der Königin aus und machen sich auf die Suche nach einer neuen Behausung. Der Schwarm entfernt sich dabei zunächst nur eine kleine Strecke von seinem alten Nest, um den Spurbienen Gelegenheit zu geben, eine neue Unterkunft zu finden. Nur etwa drei bis fünf Prozent des Schwarmes gehören zu diesen Spurbienen, entdeckten die Forscher um Schultz. Dennoch schaffen es die Spurbienen, den gesamten Schwarm auf den richtigen Weg zu lenken, sobald sie eine neue Behausung gefunden haben. Wie genau sie das tun, darüber waren Wissenschaftler bislang uneins.

Eine Gruppe von Forschern glaubte, dass die Spurbienen unauffällig in der Mitte des Schwarmes fliegen und nur durch die Richtung, die sie einschlagen, den anderen Bienen den Weg weisen. Eine andere Gruppe von Wissenschaftlern, zu der auch Schultz und seine Kollegen gehören, hielt dagegen deutlichere Signale für wahrscheinlich. Für Schultz und seine Mitstreiter kam dabei vor allem eine erhöhte Fluggeschwindigkeit infrage.

Um ihre Hypothese zu beweisen, filmten die Forscher nun mehrere Schwärme mit hochauflösenden Kameras. Um die Flugrichtung der Schwärme vorhersagbarer zu machen, transportieren die Wissenschaftler die Bienen dabei auf eine kleine Insel vor der amerikanischen Nordostküste. Dort gibt es kaum natürlichen Bewuchs, der sich als Unterkunft für Bienen eignet, und so schwärmten die Tiere stets in Richtung des künstlichen Bienenstocks aus, den die Forscher auf der Insel aufgestellt hatten.

Nach der Auswertung der Videobilder sehen Schultz und seine Kollegen deutliche Hinweise für eine erhöhte Fluggeschwindigkeit der Spurbienen. Auf Englisch bezeichneten die Wissenschaftler diese schnellen Bienen daher als ?streaker bees“, was übersetzt so viel bedeutet wie ?Flitzbiene“. Nun wollen Schultz und seine Kollegen klären, wie es die Flitzbienen schaffen, ihren Artgenossinnen den Weg zu weisen, ohne ihnen davonzufliegen.

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Kevin Schultz (Ohio State University in Columbus) et al.: Journal of Experimental Biology, Bd. 211, S. 3287. ddp/wissenschaft.de ? Markus Zens
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