Zwei Monate nach dieser Befragung zeigten die Wissenschaftler den Teilnehmern Fotos. Unter 33 Motiven mit alltäglichen Szenen waren drei gemischt, die die Probanden erschrecken sollten. Die Fotos zeigten eine Spinne auf dem Gesicht eines verängstigten Menschen, einen Verletzten mit blutigem Gesicht und Maden in einer offenen Wunde. Dabei erfassten die Forscher die Veränderung der Hautleitfähigkeit, die wie bei einem Lügendetektortest die physiologische Erregung der Probanden wiedergeben sollte. Während der Fotopräsentation hörten die Versuchspersonen von Zeit zu Zeit laute, überraschend auftretende Geräusche. Gleichzeitig beobachteten die Forscher die Aktivität der Augenmuskulatur der Probanden, die ein wichtiger Anhaltspunkt für die Stärke eines Schreckreizes ist.
Die Probanden, die am stärksten auf die Schreckreize reagierten, hatten sich in der Befragung eher für mehr Militärausgaben, mehr Rechte für Ermittler bei Durchsuchungen und die Todesstrafe ausgesprochen. Sie traten häufiger für Gehorsam und für Patriotismus ein, befürworteten den Irakkrieg und das Beten in der Schule, waren Gegner der Reglementierung von Waffenbesitz und der Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern. Die weniger heftig reagierenden Versuchspersonen zeigten hingegen eher liberalere politische Ansichten.