Diejenigen Männer, die regelmäßig Schmerzmittel eingenommen hatten, hatten zwar einen um zehn Prozent niedrigeren PSA-Spiegel. „Allerdings lässt sich aus den Daten nicht schließen, dass sie auch ein geringeres Risiko für Prostatakrebs haben“, sagt Singer. „Denn in der Studie wurde nicht untersucht, wieviele Männer tatsächlich Krebs bekommen haben.“
Zwar gibt es Hinweise darauf, dass Prostatakrebs seltener auftritt, wenn solche Schmerzmittel eingenommen werden. Allerdings kann ein niedrigerer PSA-Spiegel verschiedene Ursachen haben, erläutert Singer. Zum Beispiel könnte er anzeigen, dass die Schmerzmittel Entzündungsprozesse im Körper hemmen, die nichts mit Krebs zu tun haben. Es könnte jedoch auch sein, dass die Medikamente den PSA-Spiegel senken, obwohl das Krebsrisiko gleich bleibt. Dann würden sie das reale Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, verschleiern. „Um herauszufinden, wie die Ergebnisse tatsächlich zu interpretieren sind, sind weitere Forschungsarbeiten nötig“, betont Singer.
Männer sollten deshalb darauf verzichten, vorsorglich Schmerzmittel einzunehmen, um ihr Prostatakrebsrisiko zu senken, raten die Wissenschaftler. Ärzte sollten dagegen genau fragen, welche Medikamente ihre Patienten nehmen, auch wenn es sich dabei nur um Aspirin handelt.