Die Forscher fanden Hinweise auf den Kometen bereits im Juli und untersuchten seither seine genauere Bahn sowie seine Zusammensetzung und Größe. 2008 KV42 besteht aus Eis und hat einen Durchmesser von etwa 50 Kilometern. An die Sonne kommt der Himmelskörper bis auf den 20-fachen Sonne-Erd-Abstand (20 AU) heran. In dieser Entfernung umkreist Uranus die Sonne. Dann entschwindet er weit jenseits von Neptun und Pluto bis auf eine maximale Entfernung von 70 AU.
Vermutlich ist die Bahn von 2008 KV42 schon seit vielen Millionen Jahren stabil, berichten die Forscher. Dennoch muss sein Entstehungsort woanders liegen: Die Astronomen favorisieren die sogenannte Oortsche Wolke als Geburtsort, ein kugelschalenförmiges Gebiet mit Gesteinsbrocken weit außerhalb des Planetensystems. Durch kleine Störungen der Bahn wurde der Komet dann tiefer ins Sonnensystem gelenkt. Weitere Störungen könnten auch bewirken, dass der Himmelskörper ähnlich wie der Halleysche Komet noch näher an die Sonne rückt. Sowohl 2008 KV42 also auch der Halleysche Komet bewegen sich entgegen der Planetendrehung um die Sonne.
Das Forscherteam um Gladman hat in seiner Kometensuche noch 20 weitere entdeckt, doch nur 2008 KV42 läuft rückwärts. Durch genauere Beobachtungen wollen sie mehr über diese Kometen erfahren, um deren Entstehungsgeschichte und Herkunft besser zu verstehen.