Mäuse, die zugleich Nikotin bekamen und das Lichtsignal steuern konnten, drückten häufiger den Lichthebel als Mäuse, die nur Einfluss auf das Licht hatten. Dies deutet darauf hin, dass die Tiere die Bedienung des Lichts angenehmer finden, wenn sie Nikotin konsumiert haben. „Es könnte also sein, dass Menschen vor allem deshalb rauchen, weil sie dadurch ihr Erleben und ihre Gefühle beeinflussen können“, erklärt Palmatier. „Das könnte erklären, warum es so schwer ist, mit dem Rauchen aufzuhören.“
Wie stark sich dieser einmal gelernte Effekt einprägt, zeigt ein anderes Ergebnis der Studie: Wenn die Mäuse einen Nikotin-Ersatzstoff erhielten, nahmen sie zwar weniger Nikotin zu sich, drückten den Lichtschalter aber noch genauso oft wie vorher. „Wenn jemand daran gewöhnt ist, dass angenehme Dinge durch Rauchen eine extra Portion Befriedigung bringen, fehlt ihnen ohne das Nikotin etwas Wesentliches“, sagt Palmatier.
In einem anderen Experiment gaben Palamatier und sein Team Ratten eine Zuckerlösung jeweils ohne oder zusammen mit Nikotin. Ratten, die zugleich Nikotin konsumiert hatten, nahmen mehr Zuckerlösung zu sich, zeigen die vorläufigen Ergebnisse. Wenn Rauchen den Genuss süßer Speisen erhöht, könnte dies erklären, warum Raucher häufig mehr Süßigkeiten essen, erläutert Palmatier. In zukünftigen Studien wollen die Wissenschaftler untersuchen, ob Nikotin auch dazu beiträgt, unangenehme Erfahrungen erträglicher zu machen.