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Schau mir in die Augen, Kleines!

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Schau mir in die Augen, Kleines!
Schon vier Monate alte Babys können Gesichtsausdrücke interpretieren, haben britische Forscher beobachtet: Wenn jemand Blickkontakt mit den Kleinen aufnimmt, werden bei ihnen bereits die gleiche Hirnregionen aktiv, die auch bei Erwachsenen auf soziale Signale wie beispielsweise ein Lächeln reagieren. Aufgrund dieser Erkenntnisse glauben die Forscher, dass Babys möglicherweise bereits mit der Fähigkeit zur sozialen Interaktion geboren werden.

Für ihre Studie zeigten die Forscher zwölf vier Monate alten Babys zwei computeranimierte, fotorealistische Szenen, in denen ein Männergesicht erst einen Blickkontakt zu den Babys herstellte beziehungsweise diesen vermied und dann, begleitet durch ein neutrales Lächeln, die Augenbrauen hob. Dabei untersuchten die Wissenschaftler die Köpfe der Kleinen mit Hilfe der Infrarot-Spektroskopie, mit der eine aktive Hirnregion räumlich lokalisiert werden kann. Dabei registrierten sie eine Antwort in Form einer verstärkten Durchblutung in den Hirnarealen, die auch bei Erwachsenen während der Erkennung solcher non-verbaler Signale aktiv sind.

In der Auswertung zeigte sich zudem, dass die entsprechenden Hirnregionen nur aktiv waren, wenn vor dem Lächeln ein Blickkontakt zu dem Kind hergestellt wurde. Solche nonverbalen Signale wie der Aufbau eines Blickkontakts können also schon von Babys in diesem Alter erkannt und interpretiert werden, schließen die Forscher daraus.

Andere Hirnregionen benötigen bedeutend mehr Zeit, um ihre vorbestimmten Funktionen zu entwickeln. Die frühe Spezialisierung bei der Gesichtserkennung ist essenziell für die Fähigkeit, zu kommunizieren und von anderen zu lernen. Es sei auch durchaus möglich, dass Babys schon mit der Fähigkeit geboren werden, solche nonverbalen Signale zu erkennen, vermuten die Forscher.

Tobias Grossmann (Universität von London) et al.: Proceedings of The Royal Society B, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2008.0986 ddp/wissenschaft.de ? Uwe Thomanek
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