Die Forscher um Jan Forbrich richteten daher das Infrarot-Teleskop Spitzer auf den jungen Sternhaufen NGC 2547, in dem bereits eine rote Mini-Sonne mit Trümmerscheibe gefunden worden war. Diesmal wählten sie eine ungewöhnlich lange Belichtungszeit und entdeckten prompt neun weitere Sterne mit verräterischer Strahlung. Sie schätzen, dass in den Trümmerscheiben weitaus weniger Masse enthalten ist als im Mond. Es sei aber durchaus möglich, dass das Material innerhalb der bewohnbaren Zone liege, in der flüssiges Wasser existieren kann.
Die Entdeckung wird wohl Folgen für die künftige Suche nach Exoplaneten haben. Rote Zwerge könnten sich zum bevorzugten Ziel von Astronomen entwickeln, um Planeten von Erdgröße zu finden, heißt es im „New Scientist“. Viele Exoplaneten werden durch den Einfluss ihrer Schwerkraft auf die Bewegung ihres Muttersterns entdeckt: Die Sterne wackeln durch die Anziehungskraft ihrer Begleiter während eines Umlaufs leicht hin und her. Planeten mit geringem Gewicht bringen große Sterne kaum zum Zittern. „Bei roten Zwergen wären erdähnliche Planeten aber leichter zu finden“, sagte Jonathan Lunine von der University of Arizona dem Magazin. „Das sind niedrig hängende Früchte, die wir pflücken sollten.“ Der zweitkleinste bislang bekannte Exoplanet, der etwa fünf Erdmassen schwere Gliese 581 c, umkreist tatsächlich einen roten Zwerg.