In darüberliegenden Schichten identifizierten sie andere Tonmineralien, in denen weniger Eisen und Magnesium, aber mehr Aluminium enthalten war als in dem hellen Gestein. Die Forscher vermuten, dass sich der pH-Wert des Wassers, das vor gut vier Milliarden Jahren durch das Tal strömte, im Laufe der Zeit veränderte. Sie berichten außerdem, dass sie bei ihren Messungen auch zweifach positiv geladenes Eisen entdeckten. Auf der Erde kommt Eisen meist in der dreiwertigen Variante vor, zweiwertiges Eisen entsteht daraus im Allgemeinen durch die Einwirkung von Mikroben.
Bishop und Kollegen schreiben allerdings, dass sich die Anwesenheit des reduzierten Eisens auch durch “hydrothermale Aktivitäten” erklären lasse ? also durch Wasser, das im Boden von Vulkanhitze erwärmt wurde und sich dort auch mit allerlei aggressiven Chemikalien anreicherte. Die reiche Vielfalt an unterschiedlichen Milieus auf dem frühen Mars sei durchaus förderlich für dessen Bewohnbarkeit gewesen, schrieb kürzlich ein Team um John Mustard von der amerikanischen Brown University in der Zeitschrift “Nature”.
Ob der Mars heute noch belebt ist, bleibt dagegen weiter unklar. Angesichts zahlreicher Gerüchte sah sich die Nasa am Dienstag genötigt, eine Pressekonferenz zu neuen Entdeckungen der Landefähre Phoenix zu geben, obwohl die Daten noch nicht ausreichend bestätigt waren. Demnach könnte der Marsboden Salze mit dem Oxidationsmittel Perchlorat enthalten. Das Perchlorat-Ion, das aus einem Chlor- und vier Sauerstoff-Atomen besteht, schließe aber die Existenz von Leben nicht aus. “Wir wissen noch nicht, ob der Fund von Perchlorat eine gute oder schlechte Nachricht für mögliches Leben auf dem Mars ist”, sagte Chefwissenschaftler Peter Smith von der University of Arizona in Tucson.
Die Substanz sei relativ stabil und zerstöre organisches Material normalerweise nicht. Manche Bakterien auf der Erde ernähren sich sogar davon. Der Fund lässt Astrobiologen nun zumindest darüber nachdenken, wie mögliches Leben auf dem Mars funktionieren könnte.