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Was Fingerabdrücke so alles verrraten

Technik|Digitales

Was Fingerabdrücke so alles verrraten
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Aus der mit dem neuen Verfahren gemessenen Verteilung von Kokain im Fingerabdruck (a) kann ein Computer einen klassischen Fingerabdruck erzeugen (b). Er stimmt auffallend gut mit der Computervariante (d) überein, die auf Basis eines klassischen Tintenfingerabdrucks (c) berechnet wurde. Bild: Science / AAAS
Aus dem Fingerabdruck können Kriminalisten künftig mit Hilfe einer neuen Technik erkennen, was die dazugehörige Hand kurz zuvor berührt hat. Forscher der Purdue-Universität im US-amerikanischen West Lafayette haben ein entsprechendes Verfahren entwickelt, mit dem sie die chemische Zusammensetzung eines Fingerabdrucks genau analysieren können. Kern dieses Verfahrens ist ein sogenanntes Massenspektrometer, das selbst kleinste Mengen von Chemikalien nachweisen kann. Die Forscher wollen damit vor allem nach Spuren von Drogen und Sprengstoffen suchen.

Um die Fingerabdrücke für das Massenspektrometer lesbar zu machen, besprühen die Forscher den Abdruck in Gegenwart eines elektrischen Feldes mit Wasser, um die Moleküle auf dem Fingerabdruck zu ionisieren. Das so gewonnene Material wird anschließend abgesaugt und analysiert. Dank der genauen Auflösung des Geräts können die Forscher dabei zwischen hauteigenen und körperfremden Substanzen unterscheiden.

Damit gelang es den Wissenschaftlern in ihren Versuchen, schon geringste Mengen an Kokain und Sprengstoffen in Fingerabdrücken nachzuweisen. Fünf Millionstel Gramm einer Substanz reichten dabei aus, um eine deutlich erkennbare chemische Spur im Fingerabdruck zurückzulassen. Selbst mehrere übereinander liegende Fingerabdrücke konnten die Forscher damit sicher unterscheiden.

Mit der neuen Methode lassen sich aber nicht nur chemische Untersuchungen anstellen. Auch die graphische Struktur eines Fingerabdrucks können die Forscher damit sehr genau analysieren. Mit Hilfe bildgebender Verfahren werden Details dabei in einer Auflösung von rund 150 Tausendstel Millimetern dargestellt. Ein so gewonnener Fingerabdruck kann anschließend mit herkömmlicher Software untersucht werden, etwa um die Identität einer Person festzustellen.

Demian Ifa (Purdue-Universität in West Lafayette) et al.: Science, Bd. 321, S. 805 ddp/wissenschaft.de ? Markus Zens
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