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Mein Duft, dein Duft

Erde|Umwelt

Mein Duft, dein Duft
Eineiige Zwillinge haben einen nahezu identischen Körpergeruch, haben Schweizer Forscher entdeckt: Die Mischung entscheidender Duftstoffe im Achselschweiß unterscheidet sich bei ihnen nicht nur deutlich weniger als zwischen nicht verwandten Menschen. Der Unterschied ist zudem kaum größer als der, der zwischen der rechten und linken Achsel ein und desselben Menschen zu finden ist. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass der körpereigene Geruch eines Menschen zumindest teilweise genetisch bedingt sein muss.

In ihrer Studie nahmen die Wissenschaftler Schweißproben jeweils beider Achseln von zwölf eineiigen Zwillingspaaren und untersuchten die Zusammensetzung der Geruchsmischung. Sie konzentrierten sich dabei hauptsächlich auf bestimmte flüchtige Karbonsäuren, die beim körpereigenen Geruch eine Schlüsselrolle spielen. Gebildet werden diese Duftstoffe auf der Haut durch bakterielle Spaltung größerer Vorläufermoleküle.

Das individuelle Muster der Duftstoffe veränderte sich leicht von Tag zu Tag, zeigte die Auswertung. Zudem fanden die Forscher selbst am gleichen Tag geringe Unterschiede in der Zusammensetzung der Duftstoffe zwischen den beiden Achseln ein und desselben Probanden. Die Proben der eineiigen Geschwister wichen nur geringfügig mehr voneinander ab. Die größten Unterschiede in der Zusammensetzung der Karbonsäuren gab es zwischen nicht verwandten Probanden. Die Bildung der untersuchten Duftstoffe ist also abhängig von bestimmten Genen, die jedoch erst noch identifiziert werden müssen, schließen die Wissenschaftler daraus.

Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass Hunde, die Menschen normalerweise problemlos anhand ihres Körpergeruchs unterschieden können, bei eineiigen Zwillingen größere Schwierigkeiten mit der Identifizierung haben. Und auch menschliche Probanden konnten bei Geruchstests die Gerüche von zweieiigen Zwillingen besser unterscheiden als die von eineiigen Geschwistern. Diese Studie bestätige die Ergebnisse dieser Geruchstests und lege die Vermutung einer genetischen Basis des körpereigenen Geruchs nahe. Somit scheinen Menschen mit ihrem individuellen Körpergeruch über eine Art chemischen Fingerabdruck zu verfügen, erklären die Wissenschaftler.

Fabian Kuhn und Andreas Natsch (Givaudan Schweiz AG, Dübendorf) et al.: The Journal of the Royal Society Interface, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rsif.2008.0223 ddp/wissenschaft.de ? Uwe Thomanek
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