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Autoimmunverdacht bei Präeklampsie

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Autoimmunverdacht bei Präeklampsie
Präeklampsie, der bei etwa fünf Prozent aller Schwangeren auftretende schwangerschaftsbedingte Bluthochdruck, könnte eine Autoimmunkrankheit sein. Das haben US-amerikanische Forscher herausgefunden, als sie betroffenen Schwangeren sogenannte Autoantikörper entnahmen, die das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe bildet, und diese trächtigen Mäusen spritzten. Die Nager zeigten nach der Injektion ähnliche Symptome, wie sie auch bei Menschen auftreten. Wurde hingegen die Wirkung der Antikörper blockiert, traten keine Effekte mehr auf.

Präeklampsie ist eine schwere Erkrankung, die nur bei Schwangeren auftritt und tödlich enden kann. Die Symptome reichen von Bluthochdruck und der Ausscheidung von Eiweißen durch den Urin bis hin zu Hirnblutungen und Nierenversagen im fortgeschrittenen Stadium. Eine Behandlung der Krankheit, die vorwiegend bei extrem jungen Schwangeren und bei Schwangeren über 35 Jahren auftritt, war bisher nicht möglich, da zu wenig über die Entstehung bekannt war.

In früheren Studien wurden bereits bei Patientinnen mit Präeklampsie spezielle Autoantikörper isoliert. Diese aktivieren einen Rezeptor, der mitverantwortlich ist für die Regulation des Blutdrucks. Als die Forscher diese Antikörper den trächtigen Mäusen spritzten, entwickelten diese ebenfalls einige der typischen Symptome wie Bluthochdruck, Nierenprobleme und Eiweiß im Urin. Diese konnten jedoch durch die Injektion von Losartan ? einem Hemmstoff des Rezeptors, der auch zur Therapie von Bluthochdruck eingesetzt wird ? unterdrückt werden.

Die Ergebnisse unterstützen die These der Wissenschaftler, dass es sich bei der Präeklampsie um eine Autoimmunkrankheit handelt. Sollte sich das bestätigen, könnte die Entdeckung in Zukunft helfen, den Ausbruch der Krankheit schon lange vor dem Auftreten der ersten Symptome zu erkennen. Außerdem könne die Erkrankung so möglicherweise durch neue Rezeptor-Hemmstoffe aufgehalten werden, erklären die Forscher.

Cissy Zhou (Universität von Texas, Houston) et al.: Nature Medicine, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1038/nm.1856 ddp/wissenschaft.de ? Uwe Thomanek
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