entweder Englisch, Chinesisch, Spanisch oder Türkisch war. Die Forscher zeigten den Probanden Videos, in denen eine Reihe von Ereignissen zu sehen war. Anschließend sollten sie das Gesehene zuerst sprachlich nacherzählen. Englische, spanische und chinesische Probanden schilderten eines der Ereignisse als “Frau dreht Türknopf” gemäß der natürlichen Grammatik ihrer Sprache, also nach dem Subjekt folgt das Verb und dann erst das Objekt. Im Türkischen ist die grammatikalische Reihenfolge anders. Sie beschrieben die Szene als “Frau Türknopf dreht”, also in einer Subjekt-Objekt-Verb Reihenfolge.
Als die Probanden jedoch aufgefordert wurden, die Szene mit ihren Händen nachzuerzählen, folgten alle Probanden unabhängig von ihrer Sprache der Subjekt-Objekt-Verb Reihenfolge. Untersuchungen von in Isolation aufgewachsenen Gehörlösen zeigten, dass auch sie immer dieselbe Wortreihenfolge beim Gestikulieren benutzen. Eine bereits erlernte Sprache beeinflusst demnach nicht die Grammatik nicht-verbaler Ausdrucksformen. Die Grammatik, mit der nicht-verbal kommuniziert wird, beziehungsweise die bei der Entwicklung einer neuen Sprache eingesetzt wird, scheint somit für alle Menschen universell zu sein.