Mit dem Doppelsatelliten Stereo gelang es den Forschern im Juni 2007 erstmals, die spiralförmige Struktur eines Jets in der Nähe des Nordpols der Sonne sichtbar zu machen. Der Wirbel ähnelte auf den ersten Blick einem Tornado, allerdings war der Rüssel größer als die Erde. Im April 2008 konnte das japanische Hinode-Observatorium bei einer koronalen Massenejektion, die genau an der Sonnenflanke auftrat, ebenfalls eine spiralförmige Struktur sichtbar machen, die sich gerade entrollte.
Die Forscher nehmen an, dass sich die spiralförmig aufgewickelten Magnetfeldlinien mit geraden, entgegengesetzt gepolten Magnetfeldlinien in der Umgebung verbinden. Dieser Prozess wird Rekonnektion genannt. Dadurch bewegt sich der Magnetwirbel von der Sonne weg und reißt das geladene Plasma mit sich.
Auf den Hinode-Bildern ließ sich der bislang nur theoretisch vorhergesagte Prozess erstmals beobachten. Ein dünner, heller Streifen in der Region des Ausbruchs zeigte den Forschern, dass sich dort eine elektrisch geladene Gasschicht gebildet hatte. Mit einem Röntgenteleskop beobachteten die Forscher um Edward DeLuca, wie sich Magnetfeldlinien noch Stunden nach dem Ausbruch in Richtung der Gasschicht bewegten. Die Forscher fanden auch heraus, dass die Temperatur in der Gasschicht mehr als eine Million Grad Celsius beträgt, etwa so viel wie in der äußeren Atmosphäre der Sonne, der Korona.