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Die Verführung in der Stimme

Erde|Umwelt

Die Verführung in der Stimme
Die Stimme einer Frau klingt am attraktivsten, wenn sie sich in der fruchtbaren Phase ihres Zyklus befindet. Das haben amerikanische Forscher herausgefunden, als sie Studenten Aufnahmen von Frauenstimmen vorspielten. Die Versuchsteilnehmer fanden die Stimmen dann am anziehendsten, wenn die sprechenden Frauen besonders fruchtbar waren, und weniger attraktiv, wenn sich die Frauen nicht in der fruchtbaren Phase ihres Zyklus befanden. Die Stimme ist somit einer von vielen subtilen Faktoren, die Hinweise auf die Fruchtbarkeit einer Frau geben, erklären Nathan Pipitone und Gordon Gallup von der staatlichen Universität New York in Albany.

Die Wissenschaftler ließen die Frauen in unterschiedlichen Phasen ihres Zyklus von 1 bis 10 zählen und zeichneten dabei die Stimmen auf. Die Aufnahmen spielten sie männlichen und weiblichen Studenten vor, die die Attraktivität der Stimmen bewerten sollten. Männer und Frauen waren sich einig: Am attraktivsten klangen die Frauen dann, wenn sie sich in der fruchtbarsten Phase ihres Zyklus befanden.

Dieses Ergebnis bestätigt laut Gallup Hinweise aus früheren Experimenten, nach denen der Stimmapparat von Frauen durch Sexualhormone beeinflusst wird. „Weitere Unterschiede betreffen die Geruchsempfindlichkeit und die sexuelle Bereitschaft der Frauen“, sagt Gallup. All diese Signale sind allerdings kaum wahrnehmbar. In der Evolution herrscht laut Gallup somit ein subtiler „Kampf der Geschlechter“: Um nicht ungewollt auf sich aufmerksam zu machen, entwickeln sich bei Frauen Mechanismen, um die Fruchtbarkeit zu verstecken. Gleichzeitig entwickeln Männer ein immer besseres Gespür für diese winzigen Unterschiede.

Bereits früher hatten Forscher um Martie Haselton von der Universität von Kalifornien in Los Angeles entdeckt, dass die Stimmlage von Frauen ein wichtiger Anhaltspunkt für die Fruchtbarkeit ist. „Die Stimmlage ist an den fruchtbaren Tagen des Zyklus höher“, erklärt Haselton. Die so veränderte Stimme könnte möglicherweise auch ein Phänomen erklären, das Forscher von der Universität New Mexiko untersucht hatten: Stripteasetänzerinnen erhalten an ihren fruchtbaren Tagen im Schnitt mehr Trinkgeld. Dies liege allerdings laut der Forscher nicht ausschließlich an der Stimme. Im Laufe des Menstruationszyklus verändere sich nämlich auch die visuelle Attraktivität der Frauen.

New Scientist, 3. Mai, S. 14 Originalarbeit der Forscher Nathan Pipitone und Gordon Gallup (Staatliche Universität New York in Albany): Evolution and Human Behaviour, Doi: 10.1016/j.evolhumbehav.2008.02.001 ddp/wissenschaft.de ? Michael Böddeker
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