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Der Insel der Stabilität auf der Spur

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Der Insel der Stabilität auf der Spur
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Weit jenseits der "Insel der Stabilität", die Kernphysiker zurzeit erkunden, könnte sich noch eine weitere Insel mit stabilen, extrem schweren Elementen befinden. Bild: Yuri Oganessian
Beim Versuch, immer schwerere Elemente herzustellen, haben russische Kernphysiker bereits ein Fernziel ausgemacht: Atomkerne mit ungefähr 164 Protonen könnten eine zweite “Insel der Stabilität” bilden, sagte Yuri Oganessian vom Institut für Kernphysik in Dubna auf der Tagung der American Chemical Society in New Orleans. Derzeit arbeiten er und seine Kollegen daran, das Element mit der Kernladungszahl 120 herzustellen.

Das schwerste Element, das in der Natur vorkommt, ist Uran. Es besitzt 92 Protonen. Alle schwereren Elemente können nur künstlich durch Beschuss von Atomkernen mit mehr oder weniger schweren Kernbausteinen hergestellt werden. Oganessians Team ist es zusammen mit Forschern vom amerikanischen Lawrence Livermore Laboratory in Kalifornien in den vergangenen sechs Jahren gelungen, die bislang schwersten Atome mit den Ordnungszahlen 112, 113, 114, 115, 116 und 118 herzustellen. Diese superschweren Elemente liegen auf einer sogenannten “Insel der Stabilität”: Die Atomkerne zerfallen etwas langsamer als leichtere Kerne mit Ordnungszahlen zwischen 100 und 110.

“Die nächste Insel der Stabilität liegt sehr weit von der ersten entfernt”, sagte Oganessian. Um sie zu erreichen, sei ein tieferes Verständnis der Prozesse notwendig, unter denen sich Elemente bilden, und außerdem ein neuer Beschleuniger. Dem russischen Forscher und seinen Kollegen geht es zurzeit hauptsächlich um die Entdeckung neuer Elemente und weniger um mögliche Anwendungen. Wie er in New Orleans berichtete, haben sich einige der bisher entdeckten künstlichen Elemente aber bereits als nützlich erwiesen. So werde das Element Americium (Ordnungszahl 95) in Rauchmeldern und bei medizinischen Untersuchungen eingesetzt. “Wenn man eine technische Möglichkeit findet, um superschwere Elemente in großen Mengen herzustellen, dann werden sich auch interessante Anwendung ergeben”, so der Forscher.

Mitteilung der American Chemical Society Ute Kehse
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