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Noch mehr Wirbel um die Venus

Astronomie|Physik

Noch mehr Wirbel um die Venus
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Wie in der Badewanne: Am Südpol der Venus sinken Luftmassen nach unten. (c) Esa
Über dem Südpol der Venus liegt ein gewaltiger Luftwirbel, der sich überraschend schnell verändert. Mal hat der Riesensturm eine ovale Form, mal ist er rund wie das Auge eines Hurrikans, mal ähnelt er einem S. Innerhalb von wenigen Stunden kann der Luftwirbel sein Aussehen komplett verändern, zeigen neue Bilder der europäischen Raumsonde Venus Express.

Venus Express machte Aufnahmen im thermischen Infrarot und stellte dadurch gleichzeitig die Temperaturverteilung an der Oberseite der Wolken in 60 Kilometern Höhe fest. Im Zentrum des Wirbels, wo die Bilder am hellsten erscheinen, ist die Temperatur am höchsten. Dort sinken atmosphärische Gase nach unten und bilden dadurch den riesigen Strudel. „Einfach ausgedrückt ist dieser Wirbel etwas ähnliches wie das, was man in einer Badewanne sieht, wenn man den Stöpsel herauszieht“, sagt Esa-Forscher Giuseppe Piccioni vom IASF-INAF in Rom.

Er und seine Kollegen nahmen den Wirbel bei mehreren Umläufen von Venus Express hintereinander in Augenschein und stellten fest, dass die Region sehr dynamisch und komplex ist. In verschiedenen Höhen der Atmosphäre bewegen sich die Luftströme in unterschiedliche Richtungen. Wie der Wirbel entsteht, wissen die Forscher nicht. „Eine mögliche Erklärung besteht darin, dass die Sonne die Luft am Äquator erhitzt, wo sie aufsteigt und sich in Richtung der Pole bewegt“, erläutert Team-Mitglied Colin Wilson von der University of Oxford. „Dort treffen die beiden Strömungen aufeinander und sinken wieder nach unten. Durch die Bewegung des Planeten werden sie seitlich abgelenkt.“

Ähnliche Kräfte wirken auch auf die Luftmassen der Erde, weshalb Tiefdruckgebiete und Stürme ebenfalls Wirbel bilden. Auch im Auge eines Hurrikans fallen Luftmassen nach unten, allerdings sind diese kälter als die aufsteigenden Luftströmungen am Rande des Auges.

Ute Kehse
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