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Doppelt lebt länger

Erde|Umwelt

Doppelt lebt länger
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Sanddollars sind eine Seeigelart, die keine Stacheln besitzt. Bild: wikipedia.de
Larven von Seeigeln teilen sich spontan in zwei Klone, sobald sie Spuren von Fischschleim als Hinweis auf Raubfische in ihrer Nähe bemerken. Durch das Teilen reduzieren sie ihre Größe um die Hälfte, so dass sie von Fressfeinden nicht so leicht entdeckt werden, haben die Biologin Dawn Vaughn und ihr Kollege Richard Strathmann herausgefunden. Durch den ungewöhnlichen Trick steigt zudem die Chance, dass einer der Klone überlebt. Ganz unbekannt ist die Strategie allerdings nicht: Schon aus früheren Studien wusste man, dass sich Seeigellarven bei Nahrungsmangel und ungünstigen Temperaturen teilen können.

Die Meeresbiologen beobachteten vier Tage alte Larven einer Seeigelart namens Sanddollar in Petrischalen, denen sie Fischschleim zugaben. Innerhalb der nächsten 24 Stunden schnürte sich durch Knospenbildung entweder ein Klon ab oder die Larve teilte sich in zwei gleichgroße Klone. In jedem Fall waren die Klone weniger als halb so groß wie die ursprünglich ein bis drei Zehntel Millimeter große Larve. Dadurch werden die im Wasser treibenden Sanddollarlarven weniger gut gesehen, berichten die Forscher.

Mit dieser Überlebensstrategie können sich die Larven natürlich nicht einer direkten Fressattacke entziehen, erläutern die Forscher. Sie bemerken jedoch, dass Fressfeinde in der Nähe sind und sichern damit das Überleben möglichst vieler Larven. Später sinken sie von der Wasseroberfläche auf den Meeresboden und entwickeln sich im Sand zu Seeigeln fort. Dort könnten die Klone aber Nachteile haben, vermuten die Forscher. Aus kleineren Larvenklonen entstünden auch kleinere ausgewachsene Seeigel. Deren Risiko, gefressen zu werden, könnte dann höher sein als bei größeren Seeigeln. Für viele Arten gilt die Regel, dass eine möglichst große Körpergröße vor Fressfeinden schützt. Ob dies auch bei den ausgewachsenen Seeigeln zutrifft, sollen nun weitere Studien zeigen.

Dawn Vaughn und Richard Strathmann (Universität Washington, Friday Harbor): Science, Bd. 319, S. 1503 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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