Um den Einfluss des Bakteriums auf die Nierensteinbildung zu testen, untersuchten die amerikanischen Forscher 247 erwachsene Patienten, die zum wiederholten Mal an Nierensteinen litten. Bei den Patienten, bei denen das Bakterium zu finden war, beobachtete Kaufman eine um 70 Prozent verringerte Wahrscheinlichkeit, erneut an einem Nierenstein zu erkranken. Ob die Patienten Träger der Bakterien sind oder nicht, hängt auch von der Verwendung von Antibiotika ab: Bei Patienten, die in den vergangenen fünf Jahren keine Antibiotika einnahmen, ließ sich Oxalobacter formigenes rund doppelt so häufig nachweisen wie bei Patienten, die im selben Zeitraum mit Antibiotika behandelt wurden.
Die Behandlungskosten für Nierensteine in Deutschland schätzen Forscher auf mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr, und rund fünf Prozent der Bevölkerung erkranken mindestens einmal im Leben an einem Nierenstein. Kaufman und sein Forscherteam sehen in Oxalobacter formigenes einen möglichen Behandlungsansatz für die Zukunft und untersuchen gerade, ob sich das Bakterium für die Prophylaxe von Nierensteinen eignet.