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Das Erbe der Cowboys

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Das Erbe der Cowboys
In den vergangenen zweihundert Jahren ist die Staubmenge in der Luft im Westen der USA um mehr als das Fünffache angestiegen. Das geht aus Analysen amerikanischer Forscher hervor, die Ablagerungen am Grund von Bergseen im amerikanischen Bundesstaat Colorado untersucht hatten. Die Wissenschaftler verzeichneten einen besonders drastischen Anstieg der Staubbelastung in den Jahren zwischen 1860 und 1900 ? jener Zeit also, in der im amerikanischen Westen riesige Viehherden grasten. Erst mit der Reglementierung der Beweidung auf öffentlichen Landflächen im Jahr 1934 ging die Staubmenge wieder zurück, berichten die Forscher um Jason Neff von der Universität von Colorado in Boulder.

Die Wissenschaftler untersuchten für ihre Studie Bohrproben von Sedimenten aus Bergseen in den San Juan Mountains im Südwesten Colorados. Aus diesen Proben konnten sie den Staubeintrag in den jeweiligen Jahren ablesen ? ähnlich wie in den Jahresringen eines Baumes. In der Auswertung unterschieden sie zwischen den feineren Staubpartikeln, wie sie von großen Stürmen von Zeit zu Zeit aus Asien über den Pazifik geweht werden, und größeren Partikeln, die vom amerikanischen Kontinent selbst stammen. Auch wenn in den vergangenen zweitausend Jahren immer wieder Dürren den amerikanischen Westen heimsuchten und zu erhöhtem Staubeintrag führten ? ein viel gewichtigerer Faktor ist die intensive Landnutzung, die im 19. Jahrhundert begann, als das Land im Westen durch die ersten Bahnlinien erschlossen wurden, fanden die Forscher heraus.

„Zur Jahrhundertwende gab es auf dem Weideland im Westen rund 40 Millionen Tiere, die eine massive und systematische Schädigung des Ökosystems mit sich brachten“, erklärt Neff. Erst mit dem 1934 in Kraft getretenen sogenannten Taylor Grazing Act sei der Staubeintrag wieder zurückgegangen, erklärt der Wissenschaftler. Dieses Gesetz machte das Weiden von Tieren auf öffentlichem Land von Lizenzen abhängig.

Der Eintrag von Partikeln veränderte auch das chemische und biologische Gleichgewicht in den Seen, fanden die Forscher außerdem heraus. So kam es in einigen Seen zu erhöhtem Algenwachstum, da mit dem Staub auch Nährstoffe in die Seen eingebracht wurden.

Jason Neff (Universität von Colorado, Boulder) et al.: Nature Geoscience, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1038/ngeo133 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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