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Ein Nickerchen fürs Gedächtnis

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Ein Nickerchen fürs Gedächtnis
Ein Nickerchen von 45 Minuten am Nachmittag kann die Gedächtnisleistung erhöhen. Dies stellten Matthew Tucker und William Fishbein von der Harvard-Universität fest, als sie Testpersonen vor und nach einem kurzen Mittagsschlaf Gedächtnisübungen machen ließen. Dabei schnitten Probanden, die zuvor ein Schläfchen gehalten hatten, besser ab als solche, die vor dem Fernseher gesessen hatten.

In ihrer Studie ließen Tucker und Fishbein 33 Studenten zunächst drei verschiedene Tests zum Gedächtnis durchführen. Sie mussten sich Wortpaare durch Erfindung einer Eselsbrücke merken ? zum Beispiel Alligator/Zigarre: Der Alligator raucht eine Zigarre ?, ein vorgegebenes Muster auf einem leeren Blatt Papier nachmalen und sich am Computer einen Weg durch ein Labyrinth merken. Danach wurden die Testpersonen aufgeteilt. Die eine Hälfte sah sich eine Fernsehserie an, während die andere die Möglichkeit bekam, für eine Stunde zu schlafen. Die schlafenden Teilnehmer erreichten dabei alle die Phase des Tiefschlafs, traten aber nicht in den REM-Schlaf ein, der erst nach ein- bis anderthalb Stunden einsetzt. Anschließend ließen die Forscher die Studenten die Tests wiederholen, diesmal aus dem Gedächtnis.

Tucker und Fishbein stellten fest, dass die Probanden nach dem Schlafen besser abschnitten als die Vergleichspersonen, die wach geblieben waren. Sie übertrafen sogar die eigenen Testergebnisse von vor dem Nickerchen ? allerdings nur beim Wortpaartest. Wo eine bildliche Erinnerung gefragt war, wie beim Nachzeichnen des Musters aus dem Gedächtnis, schnitten beide Gruppen gleich gut ab. Eine Verbesserung trat außerdem nur bei den Teilnehmern der Schlafgruppe ein, die schon im ersten Wortpaartest überdurchschnittlich gut abgeschnitten hatten. Die Forscher vermuten deshalb, dass ein gutes abstraktes Erinnerungsvermögen mit der Fähigkeit einhergeht, die Schlafphase zur Verfestigung der Erinnerungen zu nutzen.

Matthew Tucker und William Fishbein (Harvard-Universität): Sleep, Bd. 31, S. 197 ddp/wissenschaft.de ? Livia Rasche
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