Clark und Feo filmten aus diesem Grund Kolibrimännchen mit Spezialkameras, um so Bild für Bild die Stellung der Federn des Vogels während des Sturzfluges betrachten zu können. Ihnen fiel auf, dass die Tiere mit geschlossenen Schwanzfedern starten, am tiefsten Punkt der Flugbahn die Federn aber für Sekundenbruchteile spreizen ? und gleichzeitig der Ton erklingt. Als nächstes untersuchten die Forscher, wie der Kolibri seinen Schwanz einsetzt, um das Geräusch zu erzeugen. In der Natur entstehen mechanische Pfeifgeräusche auf drei verschiedene Arten: durch Luftwirbel, die Luftbewegung durch eine Lücke oder durch die Vibration eines Gegenstandes in einer bestimmten Frequenz.
Tatsächlich konnten die Forscher in Versuchen mit wildlebenden Kolibris die Vibration einer bestimmten Schwanzfeder als Ursprung des Klangs ausmachen: Überschreitet der Vogel die Geschwindigkeit von 23 Metern pro Sekunde, was ihm nur im Sturzflug möglich ist, so beginnt die Innenseite der äußersten der fünf Schwanzfedern zu vibrieren. Der dadurch hervorgerufene Ton hat eine Frequenz von vier Kilohertz und befindet sich auf der Tonleiter vier Oktaven über dem Mittleren C. Clark und Feo glauben, dass der Annakolibri diese Technik entwickelt hat, um einen lauteren Ton zu erzeugen, als ihnen mit ihrem kleinen Stimmkopf möglich ist.