Frauen haben größere Dickschädel als Männer: An Stirn und Hinterkopf sind ihre Schädelknochen dicker. Auch das Schädeldach ist im Durchschnitt massiver, haben chinesische Forscher um Haiyan Li von der Universität in Tianjin herausgefunden. Sie werteten die Bilder von Computertomographen aus, die in einem Krankenhaus ihrer Stadt angefallen waren, und bestimmten daraus die Knochendicke. Die Untersuchungen, an denen auch die Automobilindustrie beteiligt ist, sollen helfen, den Unfallschutz in Autos zu verbessern.
Die Wissenschaftler untersuchten in ihrer Studie die Maße der Schädelknochen von 3.000 Patienten, die im Tianjin-Fourth-Central-Hospital mit einem Computertomographen durchleuchtet worden waren. Bei Frauen übertraf die Dicke des Schädelknochens an der Stirn mit durchschnittlich 7,5 Millimetern leicht die der Männer mit 6,6 Millimetern. Auch Schädeldach und Hinterkopf waren jeweils einige Zehntel Millimeter dicker. Bei den Gesamtmaßen des Schädels kehrte sich das Bild um. Von Stirn bis Hinterkopf lagen die Männer mit 176 Millimetern knappe fünf Millimeter vor den Frauen. Männer haben demzufolge die größeren Köpfe, Frauen aber die massiveren Schädelknochen.
Die Forschungsergebnisse seien relevant für die Sicherheitssysteme im Auto, betonen die Forscher. Sowohl die Dicke der Schädelknochen als auch Kopfmaße und -form beeinflussen die Schwere von Kopfverletzungen bei Autounfällen. Die Forscher hoffen daher, mit den Ergebnissen den Kopfschutz von Autoinsassen weiter verbessern zu können.
Haiyan Li (Universität Tianjin): Journal of Vehicle Safety, Band 2, S. 345 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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