Allerdings ist dieses Objekt wahrscheinlich nicht die Mutter der Quadrantiden, sondern ebenfalls nur ein Bruchstück eines wesentlich größeren Kometen, der vor gut 500 Jahren zerfiel, fand der Forscher nach eingehender Analyse der Eigenschaften des Meteorschauers heraus. Die Bahn der Quadrantiden liegt im Einflussbereich des Riesenplaneten Jupiter. Die Staubwolke müsste daher allmählich durch dessen Schwerkraft auseinandergerissen werden und sich von Jahr zu Jahr verändern. Da der Höhepunkt des Schauers nur wenige Stunden dauert und damit zeitlich relativ eng begrenzt ist, schloss Jenniskens, dass die Entstehung der Staubwolke nicht länger als 500 Jahre zurückliegen kann. Tatsächlich beobachteten Astronomen in China, Japan und Taiwan im Jahr 1490 einen hellen Kometen auf einer passenden Bahn.
Andere Forscher entwerfen allerdings ein anderes Szenario: Den slowakischen Astronomen Zuzana Kanuchová und Lubos Neslusan zufolge entstand ein erheblicher Teil des Meteorschauers bereits vor einigen tausend Jahren. Die beiden halten es auch für möglich, dass nicht 2003 EH_1, sondern der Komet 96p/Machholz Urheber des Schauers ist.
Jenniskens hatte vor den diesjährigen Quadrantiden eine Vorhersage gewagt, zu welcher Uhrzeit der Schauer seinen Höhepunkt erreichen sollte, wenn er tatsächlich durch ein Ereignis im Jahr 1490 entstanden ist. Die erste Analyse der Flugzeugmessungen, bei denen insgesamt 846 Sternschnuppen gezählt wurden, bestätigten Jenniskens Vorhersage. Die endgültige Auswertung der Videoaufnahmen könnte womöglich Hinweise darauf ergeben, was die kosmische Explosion verursachte, hoffen die Forscher.