Auf solche für mehrspurige Straßen typische Verkehrssituationen stellten sich die telefonierenden Probanden deutlich schlechter ein, beobachteten die Forscher: Sie verharrten bis zu dreißig Prozent länger hinter dem langsamen Fahrzeug, wechselten die Spur etwa zwanzig Prozent seltener und kamen daher auch langsamer voran. Im Durchschnitt benötigten sie für die Strecke etwa 15 bis 20 Sekunden mehr als Fahrer, die nicht telefonierten. Das sei zwar auf den ersten Blick wenig, erklären die Forscher, doch hochgerechnet auf den großen Anteil von Autofahrern, die während der Fahrt telefonierten, könne sich das durchaus auf den gesamten Verkehrsfluss auswirken.
Das bestätigten auch Computersimulationen, in denen die Forscher den Verkehr auf Straßen mit bis zu 25 Prozent telefonierenden Autofahrern nachempfanden: Es kam zu Verzögerungen für alle Fahrer, und diese waren umso häufiger, je mehr Fahrer telefonierten, berichten die Wissenschaftler. Sie plädieren daher dafür, bei der Bewertung des Telefonierens am Steuer nicht nur den Sicherheitsaspekt zu berücksichtigen, sondern auch den Einfluss auf den Verkehrsfluss.