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Das Hirn googelt

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Das Hirn googelt
Die menschliche Erinnerung arbeitet bei der Suche nach Informationen ähnlich wie die Suchmaschine Google. Das haben amerikanische Psychologen in Vergleichstests gezeigt. Google basiert auf einem speziellen Verfahren namens PageRank, das nicht nur die Anzahl der Begriffe auf den Internetseiten, sondern auch deren Wichtigkeit wertet. Welche Seiten wichtig sind, wird wiederum davon bestimmt, ob andere wichtige Seiten zu der jeweiligen Seite linken. In Zukunft könnte dieses Prinzip dazu benutzt werden, in Erinnerungsexperimenten die Wichtigkeit von Wörtern zu untersuchen, schreiben die Wissenschaftler um Thomas Griffiths.

Ähnlich wie Google nach Internetseiten suchen auch Menschen in ihrem Gedächtnis nach Daten, Fakten, Wörtern oder Konzepten. Wie frühere Untersuchungen bereits zeigten, sind die Informationen im Erinnerungs-Netzwerk ähnlich miteinander verbunden wie die Daten im Internet. Die Wissenschaftler um Griffiths untersuchten nun mit einem Test zur Erinnerungsfähigkeit, wie eine solche Informationsbeschaffung funktioniert: Fünfzig Probanden wurden nacheinander Karten mit einem Buchstaben des Alphabets gezeigt. Anschließend mussten sie beginnend mit diesen Anfangsbuchstaben das erste Wort nennen, das ihnen einfiel, beispielsweise „Apfel“ als Antwort auf „A“.

Die auf diese Weise gesammelten rund 5.000 Wörter stellten die Forscher in einem unter sprachlichen Gesichtspunkten organisierten Netzwerk zusammen. Dabei ergab sich eine ganz ähnliche Struktur, wie auch aus einer Auswertung der Daten nach dem Google-Verfahren PageRank folgte. So konnte mit PageRank zuverlässig die Wahrscheinlichkeit vorhergesagt werden, mit der die Wörter von den Probanden genannt wurden. Da die Informationen in beiden Systemen auf ähnliche Weise beschafft und verarbeitet werden, lassen sich in Zukunft vielleicht neue Möglichkeiten finden, wie Suchmaschinen optimiert und die kognitiven Leistungen weiter erforscht werden können, erklären die Forscher.

Thomas Griffiths (Universität von Kalifornien, Berkeley) et al.: Psychological Science, Bd. 18, S. 1069 ddp/wissenschaft.de ? Christina Taraschewski
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