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Taufliegen können räumlich riechen

Erde|Umwelt

Taufliegen können räumlich riechen
Taufliegen nehmen Gerüche mit zwei Nasen wahr und können so den Ursprung des Geruchs besser finden und sich leichter orientieren. Das haben amerikanische Wissenschaftler bei Experimenten mit Fliegen der Art Drosophila melanogaster herausgefunden. Die Forscher schalteten Geruchsrezeptoren im linken oder im rechten Geruchsorgan am Kopf der Fliegen aus und schauten, wie sich die Tiere in Gegenwart von Duftstoffen verhielten. Wie Menschen ihre zwei Augen und zwei Ohren verwenden die Fliegen ihre beiden Nasen, um räumliche Informationen über ihre Umgebung zu erhalten.

Die Wissenschaftler züchteten Fliegenlarven, denen auf der linken oder der rechten Seite des Kopfes ein funktionierendes Geruchsorgan fehlte. Anschließend beobachteten sie, wie die Tiere auf den Duft reifer Bananen reagierten. Dabei wurde die Konzentration des Duftstoffes in der Luft mit Hilfe von Infrarotstrahlung sichtbar gemacht, erklären die Forscher. Zwar wurden alle Fliegenlarven von dem Bananenduft angezogen. Die Larven jedoch, denen nur ein funktionierendes Riechorgan zur Verfügung stand, hatten Schwierigkeiten damit, den Ursprung des Geruches zu finden: Sie konnten sich nicht so gut anhand der unterschiedlichen Konzentrationen des Duftstoffes in der Luft orientieren, erklären die Wissenschaftler.

Die Geruchsorgane der Larven sitzen auf der linken und der rechten Seite des Insektenkopfes. Dadurch sind sie räumlich voneinander getrennt und nehmen einen Duftstoff unterschiedlich stark wahr, so die Forscher. Ähnlich wie Menschen beide Ohren brauchen, um zu entscheiden, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, nutzen die Fliegenlarven die Informationen, die ihnen ihre beiden Nasen liefern, erklären die Wissenschaftler. Um die Wahrnehmungen ihrer beiden Riechorgane zu vergleichen, müssten diese Informationen zumindest für kurze Zeit im Nervensystem der Insekten gespeichert werden, so die Forscher. In gewisser Weiser besitzen die Insekten so ein Gedächtnis, das ihnen bei der Orientierung hilft.

Matthieu Louis (Rockefeller-Universität, New York) et al.: Nature Neuroscience (Bd. 11, S. 54) ddp/wissenschaft.de ? Anja Basters
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