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Wie sich Fieber bei Autisten auswirkt

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Wie sich Fieber bei Autisten auswirkt
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Fieber kann bei Autisten positive Verhaltensänderungen herbeiführen. Bild: Daniel FR, wikipedia.de
Fieber kann bei autistischen Kindern vorübergehend das Sozialverhalten verbessern. Das berichten Wissenschaftler um Andrew Zimmerman vom Kennedy-Krieger-Institut in Baltimore. Achtzig Prozent der von den Forschern untersuchten autistischen Kinder zeigten bei Fieber ein gesteigertes Sozialverhalten, bei dreißig Prozent war es sogar drastisch verbessert. Die Kinder hielten eher Augenkontakt, konnten sich länger konzentrieren, redeten mehr und zeigten ein allgemein besseres Verhältnis zu Erwachsenen und anderen Kindern.

Die Wissenschaftler untersuchten dreißig autistische Kinder zwischen zwei und achtzehn Jahren. Dabei interessierte sie das Verhalten der Kinder während drei Phasen: der Phase, in der die Kinder mindestens 38,0 Grad Celsius Fieber hatten, der Zeit direkt nach dem Abklingen des Fiebers und der Phase, wenn die Kinder sieben Tage fieberfrei waren. Für die Studie beantworteten die Eltern der Kinder zu jeder Phase einen Fragebogen, auf dem unter anderem Teilnahmslosigkeit, Reizbarkeit und Hyperaktivität der Kinder bewertet werden sollte, der aber auch Fragen zur Erkrankung des Kindes berücksichtigte. Dabei zeigte sich während der Fieberphasen eine deutliche Verbesserung bei den autistischen Verhaltensweisen.

Schon vor der Studie hatte es Berichte von Eltern autistischer Kinder gegeben, nach denen sich das Verhalten der Kinder bei Fieber veränderte. Die Forscher konnten diese Einzelberichte nun erstmals in einer Untersuchung bestätigen. Was der genaue Grund für die Verhaltensänderung ist, wissen sie jedoch noch nicht. Sie vermuten, dass mehr dahintersteckt als das allgemeinen Unwohlsein bei einer Erkrankung. Nun seien weitere Untersuchungen nötig, um den neurobiologischen Mechanismus dahinter zu entschlüsseln und möglicherweise daraus einen Therapieansatz abzuleiten, so die Forscher.

Andrew Zimmerman (Kennedy-Krieger-Institut, Baltimore) et al.: Pediatrics, Onlinevorabveröffentlichung, DOI: 10.1542/peds2007-0360 ddp/wissenschaft.de ? Gesa Graser
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