Gorlowa und ihre Kollegen untersuchten nun mehr als 400 junge Sterne mit dem Weltraumteleskop Spitzer, die genau im richtigen Alter für einen mondbildenden Zusammenstoß sind. „Wenn ein Mond durch eine zerstörerische Kollision entsteht, sollte sich überall Staub ausbreiten“, erläutert Gorlowa. „Wir würden also eine Menge Staub bei vielen Sternen erwarten, wenn solche Kollisionen ein alltägliches Ereignis wären.“ Doch die Forscher fanden nur in einem der 400 Sonnensysteme verräterischen Staub.
Aus der Lebensdauer des Staubs und des möglichen Zeitraums, innerhalb dessen eine Kollision stattfinden könnte, kamen die Forscher auf eine maximale Zahl von fünf bis zehn Prozent aller Planetensysteme, die einen Mond wie den der Erde beherbergen könnten. „Da wir nicht wissen, ob bei der einen Kollision, die wir entdeckt haben, auch wirklich ein Mond entstanden ist, könnten solche Himmelskörper aber auch noch viel seltener sein“, gibt Co-Autor George Rieke von der University of Arizona in Tucson zu bedenken.
Die Forscher folgern aus ihren Beobachtungen außerdem, dass der Prozess der Planetenentstehung nach 30 Millionen Jahren bei fast allen Sternen bereits so gut wie beendet ist. Bislang hatten Astronomen angenommen, dass Planeten 10 bis 50 Millionen Jahre brauchen, um aus dem Staub, der einen jungen Stern umgibt, heranzuwachsen.
Für das Leben auf der Erde ist der Mond jedenfalls ein Glücksfall: Ohne Mond wäre die Drehung der Erde viel instabiler, das Klima würde zwischen wesentlich größeren Extremen schwanken. Es gäbe keine Sonnenfinsternisse und der Tag wäre nur sechs Stunden lang. Manche Forscher glauben sogar, dass es ohne Mond gar kein Leben auf der Erde gäbe. Nach ihrer Vorstellung haben sich die ersten Zellen in geschützten Gezeitentümpeln gebildet. Und ohne Mond es gäbe praktisch keine Gezeiten.