Allerdings hängt es sowohl vom Gesprächspartner als auch von der Art des Gesprächs ab, ob Männer oder Frauen gesprächiger sind. So reden Männer eher mehr, wenn sie es mit nur einem Gesprächspartner zu tun haben, als wenn sie sich einer Gruppe gegenübersehen. Frauen sprechen häufiger über persönliche Themen, während Männer mehr über unpersönliche Themen reden und auch häufiger dem Gesprächspartner widersprechen als Frauen.
Außerdem sind Männer im Gespräch mit Fremden bestimmender, während Frauen eher ihre kooperative Beziehung zum Gesprächspartner zum Ausdruck bringen. Handelt es sich dagegen um ein Gespräch mit engen Bezugspersonen, also Freunden oder Familienmitgliedern, unterschieden sich Männer und Frauen in ihrem Gesprächsverhalten kaum.
„Diese Ergebnisse widerlegen Vorurteile, dass das weibliche Gehirn schon darauf ausgelegt sei, Männer in Grund und Boden zu reden“, sagen Leaper und Ayres. In Wirklichkeit hänge es eindeutig vom Gesprächskontext ab, ob Männer oder Frauen die Gesprächigeren seien. „Die Ergebnisse sprechen dafür, dass das Sprachverhalten eher von sozialen als von biologischen Einflüssen abhängt“, lautet das Fazit der Sozialforscher.