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Alter Komet in neuem Glanz

Astronomie|Physik

Alter Komet in neuem Glanz
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Komet Holmes ist auf der Nordhalbkugel die ganze Nacht über sichtbar. Außerhalb von Städten kann man den Schweifstern mit bloßem Auge erkennen. Bild: Muazzez Lohmiller & Frank Sienkiewicz
Ein kleiner und unscheinbarer Komet hat sich überraschend zum neuen Star des Nachthimmels gemausert. Noch vor einer Woche war Komet Holmes ein Objekt, das irgendwo zwischen den Planeten Mars und Jupiter seine Bahn zog und nur mit starken Teleskopen zu sehen war. Doch am vergangenen Mittwoch leuchtete der Schweifstern plötzlich eine Million Mal heller als vorher. Seitdem war er selbst in den vergangenen Vollmond-Nächten teilweise mit bloßem Auge zu sehen, berichtet das Harvard Smithsonian Center for Astrophysics.

Komet Holmes leuchtet zurzeit heller als alle anderen Kometen im vergangenen Jahrzehnt. Er befindet sich im Sternbild Perseus, das nach Sonnenuntergang etwa auf halber Höhe am nordöstlichen Himmel zu sehen ist. Gegen zwei Uhr nachts Ortszeit liegt das Sternbild genau im Zenit, bis Sonnenaufgang wandert es weiter Richtung Nordwesten. Am 19. und 20. November wird der Komet recht nah am Stern Alpha Persei vorbeiwandern. Die Astronomen des Minor Planet Center in Harvard rechnen damit, dass der Komet noch eine Weile sichtbar bleibt.

Zahlreiche Amateurastronomen haben den neuen Kometen bereits beobachtet. Da er sich fast genau auf einer Linie mit Erde und Sonne befindet, kann man seinen Schweif nicht sehen. Er erscheint daher als rundes, leicht ausgefranstes gelbes Objekt, etwa dreimal so groß wie der Planet Jupiter. Mit einem Teleskop kann man den Kern und die dünne Atmosphäre, die Koma, relativ gut erkennen. Mit dem bloßen Auge sieht der Komet eher wie ein Stern aus. Seinen sonnenächsten Punkt, der doppelt so weit von der Sonne entfernt ist wie die Erde, erreichte der Schweifstern im Mai dieses Jahres. Seitdem hatte seine Helligkeit eher abgenommen ? bis zu dem plötzlichen Ausbruch am 24. Oktober. Die weißlich-gelbe Farbe stammt von Staubteilchen, die der Komet ausstößt.

Schon bei seinem ersten Auftritt im November 1892 war Komet Holmes wahrscheinlich nur wegen eines ähnlichen Ausbruches sichtbar. Der Amateurastronom Edmund Holmes entdeckte ihn zufällig, während er den Andromeda-Nebel beobachtete. In den folgenden Wochen wurde die Leuchtkraft von Komet Holmes immer schwächer, doch nach 2 ½ Monaten erwachte er erneut. Für eine Sonnenumrundung braucht der kleine Schweifstern knapp sieben Jahre. Allerdings ändert sich seine Bahn ständig, da die Schwerkraft von Jupiter an ihm zerrt. Nach seiner Entdeckung blieb er daher 60 Jahre lang unauffindbar.

Ute Kehse
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