Die Forscher ließen die Affen aus dem Wolfgang-Köhler-Zentrum für Primatenforschung im Leipziger Zoo das sogenannte Ultimatumspiel spielen. Mit diesem Spiel können Forscher das Gefühl für Fairness bei Menschen aller Altersgruppen und Kulturkreise testen. Die Leipziger Wissenschaftler hatten diesen Test für Affen angepasst.
In dem Spiel wurden einem Affen zehn Rosinen zur Verfügung gestellt, die er mit einem Artgenossen teilen sollte. Die Menge, die der Affe weitergeben kann, war je nach Versuch gerecht (5 Stück), sehr fair (8 Stück), unfair (2 Stück) oder sehr unfair (keine). Wenn der beschenkte Artgenosse seinen Anteil akzeptierte, durften beide Schimpansen ihre Rosinen essen. Lehnte dieser aber ab, bekam keiner der beiden Schimpansen Rosinen.
Bei Menschen muss die weitergegebene Menge normalerweise um 40 bis 50 Prozent liegen, damit der zweite Spieler das Gebot annimmt. Der mitspielende Schimpanse hingegen akzeptierte während des Experiments jede ihm angebotene Menge Rosinen. Lediglich wenn ihm keine Rosinen überlassen wurden, zeigte er sich unzufrieden. Schimpansen sind nicht bereit, faire Angebote zu unterbreiten und unfaire abzulehnen, schließen die Forscher aus diesen Ergebnissen. Damit verhielten sie sich eher wie eigennützige Ökonomen und beziehen nicht den anderen in ihre Entscheidungen mit ein.