Die Messungen von Venus Express zeigen, dass die Gashülle in drei Zonen unterteilt ist, sagt Projektwissenschaftler Giuseppe Piccioni: “Die mittleren Breiten scheinen eine Art Übergangszone zu sein, in der die Luft gleichmäßig strömt. Am Äquator bilden sich Konvektionszellen, wohingegen die Polarregionen von gewaltigen Wirbeln beherrscht werden.”
Die Struktur und Richtung der Luftströmungen bleiben zwar über längere Zeit konstant, aber die Intensität der Turbulenz ändere sich von Umlauf zu Umlauf, berichtet Pierre Drossart vom Observatoire de Paris, der zweite Projektleiter für das Infrarot-Spektrometer. Vor allem an beiden Polen bilden sich beeindruckende Stürme: Wirbel mit einem Durchmesser von bis zu 2.000 Kilometern, die zwei “Augen” besitzen. Auch der Wirbel am Südpol, von den Forschern “polarer Dipol” genannt, verändert seine Form rasch.
Nach der Analyse der gewaltigen Datenberge, die Venus Express inzwischen zur Erde geschickt hat, rechnen die Forscher mit weiteren Überraschungen. Ein Ende ist nicht abzusehen: Die Raumsonde befindet sich in ausgezeichneter Verfassung, meldet die Esa ? dabei ist sie wesentlich härteren Bedingungen ausgesetzt als die Schwestersonde Mars Express.