Aus diesem Grund suchten die Wissenschaftler nun nach Kennzeichen, die genauer und zuverlässiger Auskunft über die Aggressivität der Tumoren geben. Dazu analysierten sie die Genaktivität in zehn verschiedenen Melanom- Zelllinien: Drei davon stammten aus eher harmlosen Tumoren aus den oberen Hautschichten, vier aus Tumoren, die auch in die Tiefe wuchsen und weitere vier repräsentierten metastasierende Melanome, die tödlichste Tumorform. Anhand des Schaltprofils ließen sich die Zellen in zwei verschiedene Klassen einteilen, zeigte die Auswertung: eine aggressive und eine weniger aggressive. Zu den harmloseren Formen gehörten wie erwartet die oberflächlichen Tumoren und zwei der Zellvarianten, die auch tiefere Hautschichten befielen, während die restlichen die aggressivere Gruppe bildeten.
Besonders charakteristisch für die jeweiligen Gruppen war das Schaltmuster von 18 Genen, die unter anderem für die Vermehrung und Reparatur der DNA, die Spezialisierung der Zellen und ihre Fähigkeit, sich an Oberflächen anzuheften, zuständig waren. Viele dieser Gene waren zudem bereits in früheren Studien mit aggressiven Krebsformen in Verbindung gebracht worden, berichtet Alani. Besonders bei einer so heterogenen Krebsform wie dem Melanom könne das genetische Schaltprofil helfen, aggressivere Formen frühzeitig zu erkennen und die Behandlung entsprechend anzupassen, so die Forscher. Weltweit nimmt die Zahl der Melanomfälle stetig zu. Die Prognose ist nur gut, wenn der Krebs frühzeitig erkannt wird. Ärzte raten daher, Leberflecken und Hautveränderungen jedes Jahr kontrollieren zu lassen.