Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Fressen oder gefressen werden

Erde|Umwelt

Fressen oder gefressen werden
lurch_macula2.jpg
Um sich vor ihren Feinden zu schützen, versuchen die Molche so schnell wie möglich zu wachsen. Bild: Jared C. Benedict, wikipedia.org
Flecken- Querzahnmolche fressen, um nicht gefressen zu werden: Um den schnappenden Kiefern ihrer Feinde zu entgehen, futtern sich die Larven des in Nordamerika heimischen Lurchs möglichst schnell so viel Körpermasse an, bis sie ihren Verfolgern zu groß geworden sind. Das hat der Biowissenschaftler Mark Urban von der Yale-Universität in New Haven herausgefunden. Waren Jäger in der Nähe, so begaben sich die Flecken-Querzahnmolche um bis zu dreißig Prozent häufiger auf Nahrungssuche, berichtet der Wissenschaftler.

Gefährlich wird den Flecken-Querzahnmolchen während ihres Heranwachsens in Tümpeln und Pfützen vor allem ein naher Verwandter, der Marmor-Querzahnmolch. Die Larven dieses Lurchs wachsen bereits während der Wintermonate heran, während die Flecken-Querzahnmolche erst im Frühjahr schlüpfen. So sind die im Winter geborenen Lurche groß genug, um ihre später geborenen kleineren Verwandten zu verspeisen.

Die Flecken-Querzahnmolche setzen daher alles daran, diesen Größenunterschied möglichst schnell auszugleichen, beobachtete Urban in zehn Tümpeln mit Lurchen. Je größer das Risiko eines Angriffs war, desto öfter machten sich die Amphibien zur Futtersuche auf. Jeder dieser Streifzüge war mit einem großen Risiko verbunden, gefressen zu werden. Dennoch zahlte sich die Strategie aus: Ab einer gewissen Körpermasse sank das Risiko der Lurche stark ab, Opfer eines Angriffs zu werden, konnte Urban beobachten. Auch wenn die Flecken-Querzahnmolche in den ersten Wochen nach dem Schlüpfen ein ungewöhnliches Risikoverhalten zeigten ? in einem solchen System von Jäger und Gejagtem habe sich diese Strategie im Lauf der Evolution als insgesamt am erfolgreichsten herausgestellt, fasst der Forscher zusammen.

Mark Urban (Yale-Universität, New Haven): PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.10737/pnas.0704645104 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Ha|ba|ne|ra  〈f. 10; Mus.〉 span.–kuban. Tanz im 3 / 4 … mehr

neu|ro|bio|lo|gisch  〈Adj.〉 die Neurobiologie betreffend, zu Neurobiologie gehörig, auf die Neurobiologie bezogen

The|or|be  〈f. 19; Mus.〉 größere Form der Basslaute mit 14 bis 24 Saiten [<frz. théorbe … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige