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Blitze auf dem Mond

Astronomie|Physik

Blitze auf dem Mond
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So stellt sich ein Künstler der Nasa den Einschlag eines Meteoriten auf dem Mond vor. Grafik: NASA/MSFC
Astronomen der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa wollen eine Mondfinsternis am 28. August nutzen, um Meteoriteneinschläge auf dem Mond live zu beobachten. Wenn an diesem Tag der Erdschatten auf den Mond fällt, könnten sich spektakuläre Blicke auf die Explosionen bieten, die von der Erde aus mit Teleskopen als helle Lichtblitze zu beobachten sind. Wissenschaftler um Bill Cooke vom Marshall Space Flight Center in Huntsville hoffen, dabei einen der seltenen Meteoriten zu beobachten, die aus Richtung der Sonne auf den Himmelskörper treffen, meldet die Nasa. Die Mondfinsternis ist in Ostasien, am Pazifik und auf den amerikanischen Kontinenten zu beobachten, nicht jedoch in Europa und Afrika.

Während die meisten kosmischen Gesteinsbrocken, die die Erde treffen, in der Erdatmosphäre verglühen, schlagen Meteoriten auf dem atmosphärelosen Mond ungebremst ein und können beim Aufschlag gewaltige Explosionen auslösen. Gut sechzig solcher Einschläge haben Cooke und seine Kollegen in den vergangenen knapp zwei Jahren beobachtet. Die Forscher richten dabei Teleskope des Marshall Space Flight Center auf die Oberfläche des Erdtrabanten und hoffen, mit Videokameras die Lichtblitze solcher Explosionen aufzeichnen zu können.

Die Mondfinsternis am 28. August bietet für die Forscher nun die besondere Chance, Meteoriten zu beobachten, die aus Richtung der Sonne auf dem Mond aufschlagen. Diese Himmelskörper kommen nicht etwa von der Sonne selbst, sondern von Kometen, die dicht an der Sonne vorbeigeflogen sind und dabei Material verloren haben, vermuten Wissenschaftler. Die Einschläge solcher Meteoriten auf dem Mond sind sonst kaum zu erkennen, da sich die Lichtblitze nur wenig von der hellen Mondoberfläche abheben, wenn die Sonne den Mond mit ihrem Licht bescheint. Allenfalls kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang konnten Astronomen solche Himmelskörper bisher beobachten. Versuche, sie mit Hilfe von Radarmessungen aufzuspüren, sind bisher an irdischen Störquellen und am störenden Einfluss der Sonnenaktivität gescheitert.

Die Forscher hoffen, während der Mondfinsternis die Gelegenheit zu bekommen, mehr über diese Meteoriten aus dem Zentrum des Sonnensystems zu erfahren. Die Aufnahmen könnten Aufschluss über Größe, Geschwindigkeit und den Aufschlag auf der Mondoberfläche geben, so die Wissenschaftler. Von ihren Beobachtungen erhoffen sie sich weitere Erkenntnisse über die Risiken, denen künftige Mondmissionen durch den Einschlag von Meteoriten ausgesetzt sind.

Mitteilung der Nasa ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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