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Nacktfotos von Dunkler Materie

Astronomie|Physik

Nacktfotos von Dunkler Materie
Wenn Sternenhaufen im Weltall aufeinanderprallen, so kann die Dunkle Materie von den sie umgebenden Galaxien abgetrennt werden. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Überbleibsels eines derartigen Zusammenstosses mittels mehrerer Teleskope in verschiedenen Bereichen des optischen Spektrums. Die Ergebnisse lassen sich mit bisherigen Theorien zur Dynamik von Dunkler Materie nicht erklären.

Andisheh Mahdavi von der Universität von Victoria in Kanada und seine Kollegen verglichen in ihrer Studie Aufnahmen des Galaxieclusters Abell 520, die sowohl im sichtbaren Bereich des Spektrums als auch mittels des Röntgensatelliten Chandra aufgenommen worden waren. Abell 520 stellt das Überbleibsel eines gewaltigen Zusammenstosses von Sternenhaufen, so genannten Clustern, dar.

Anhand der optischen Aufnahmen konnten die Forscher sowohl die Dichte der in Abell 520 vorhandenen Galaxien bestimmen als auch die räumliche Verteilung von Dunkler Materie. Diese übt nämlich auf die von den Sternen ausgehenden Lichtstrahlen eine so große Gravitationskraft aus, dass sie aus ihrer Richtung abgelenkt und gekrümmt werden. Auf diese Weise können Forscher indirekt auf das Vorhandensein von Dunkler Materie schließen.

Mittels der von Chandra erstellten Röntgenaufnahmen konnte die Gruppe zudem die räumliche Verteilung heißer Gase in Abell 520 bestimmen. Dunkle Materie, Galaxien sowie heißes Gas sind die Hauptbestandteile von Sternenhaufen.

Ein genauer Vergleich der Verteilung dieser drei Komponenten ergab, dass sich die Galaxien im Laufe des Zusammenstoßes von ihrer Dunklen Materie getrennt hatten. Dies lässt sich mit bisherigen Theorien der Dynamik und Wechselwirkungen Dunkler Materie nicht erklären. Entweder fanden bei dem Zusammenstoß komplizierte, durch Gravitationskräfte vermittelte Schleudervorgänge statt oder die Bestandteile der Dunklen Materie selbst üben aufeinander eine bisher unentdeckte Kraft aus, so Mahdavi.

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Die Forscher hoffen daher, dass weitere Untersuchungen von Galaxiezusammenstößen neue Anhaltspunkte für verfeinerte Theorien der Dunklen Materie mit sich bringen werden.

Mitteilung des Chandra Observatoriums Stefan Maier
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