Anhand der optischen Aufnahmen konnten die Forscher sowohl die Dichte der in Abell 520 vorhandenen Galaxien bestimmen als auch die räumliche Verteilung von Dunkler Materie. Diese übt nämlich auf die von den Sternen ausgehenden Lichtstrahlen eine so große Gravitationskraft aus, dass sie aus ihrer Richtung abgelenkt und gekrümmt werden. Auf diese Weise können Forscher indirekt auf das Vorhandensein von Dunkler Materie schließen.
Mittels der von Chandra erstellten Röntgenaufnahmen konnte die Gruppe zudem die räumliche Verteilung heißer Gase in Abell 520 bestimmen. Dunkle Materie, Galaxien sowie heißes Gas sind die Hauptbestandteile von Sternenhaufen.
Ein genauer Vergleich der Verteilung dieser drei Komponenten ergab, dass sich die Galaxien im Laufe des Zusammenstoßes von ihrer Dunklen Materie getrennt hatten. Dies lässt sich mit bisherigen Theorien der Dynamik und Wechselwirkungen Dunkler Materie nicht erklären. Entweder fanden bei dem Zusammenstoß komplizierte, durch Gravitationskräfte vermittelte Schleudervorgänge statt oder die Bestandteile der Dunklen Materie selbst üben aufeinander eine bisher unentdeckte Kraft aus, so Mahdavi.
Die Forscher hoffen daher, dass weitere Untersuchungen von Galaxiezusammenstößen neue Anhaltspunkte für verfeinerte Theorien der Dunklen Materie mit sich bringen werden.