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Ein Roadrunner aus China

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Ein Roadrunner aus China
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Die Stellung der Zehen in den Laufvogel-Fußspuren...
Wissenschaftler haben in China mindestens 110 Millionen Jahre alte fossile Fußspuren eines rätselhaften Laufvogels entdeckt. Kopfzerbrechen bereitet den Forschern vor allem dessen seltsame Fußform: Zwei Zehen weisen nach vorn, zwei nach hinten ? im Gegensatz zu den meisten Vögeln, bei denen drei Zehen nach vorn und einer nach hinten zeigt. Vögel mit dieser Zehenanordnung sind aus dieser Epoche der Erdgeschichte bisher unbekannt, erklären die Forscher um den Paläontologen Martin Lockley.

Entdeckt haben die Forscher die Fußabdrücke des Shandongornipes muxiai genannten Vogels in der chinesischen Provinz Shandong. Anhand von Größe und Abstand der Spuren schätzen die Wissenschaftler, dass sich das Tier mit einer Geschwindigkeit von etwa acht Kilometern pro Stunde fortbewegte. Laut den Forschern dürfte es am ehesten dem heute auf dem nordamerikanischen Kontinent beheimateten Rennkuckuck ähneln. Dieser auch „Roadrunner“ genannte Vogel misst etwa einen halben Meter und kann nur kurze Strecken fliegend zurücklegen, erreicht mit seinen langen Beinen jedoch Geschwindigkeiten von über zwanzig Kilometern pro Stunde. Auch der Rennkuckuck besitzt die Zehenstellung mit zwei Zehen vorn und zwei hinten, auch zygodaktyl genannt, deren praktischer Nutzen bisher noch unbekannt ist.

Ältere fossile Überreste von am Boden lebenden zygodaktylen Vögeln waren bisher noch nicht bekannt. Aus der Zeit von Shandongornipes kennen Paläontologen zwar kleine Vögel, die im Wasser wateten ? derartig große und schnelle Laufvögel hatten Forscher in dieser Epoche bisher nicht vermutet. Die Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass die jetzt entdeckte bisher unbekannte Art kein direkter Vorfahre des Rennkuckucks ist und sich die ungewöhnliche Zehenstellung unabhängig voneinander entwickelt hat.

Nature, Onlinedienst, DOI: 10.1038/news070709-12 Originalarbeit der Forscher: Martin Lockley ( Universität von Colorado, Denver) et al.: Naturwissenschaften, DOI: 10.1007/s00114-007-0239-x ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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