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Keimzellen auf dem Prüfstand

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Keimzellen auf dem Prüfstand
Wissenschaftler aus Südkorea haben eine neue Methode entwickelt, um gesunde Spermien von Keimzellen mit einer abnormalen Chromosomenzahl zu unterscheiden. Die Spermien nehmen bei dem Verfahren in einer besonderen Lösung Wasser auf und schwellen deshalb an. Dabei unterscheiden sich die gesunden Keimzellen in ihrer Form von den kranken und können so vor einer künstlichen Befruchtung leicht von den veränderten abgetrennt werden.

Die Forscher um Myung-Geol Pang von der Chung-Ang-Universität in Gyeonggi-Do testeten ihre Methode an über 16.000 Spermien von drei fruchtbaren Männern und sechs Männern mit reduzierter Spermienzahl. Die Samenzellen lassen sich anhand ihres unterschiedlichen Schwellverhaltens unterscheiden, fanden die Wissenschaftler heraus. Mit der anschließenden Auswahl der Samenzellen konnten sie die Anzahl der Spermien mit einer abnormalen Chromosomenzahl um den Faktor zwanzig reduzieren.

Bei Männern mit einer normalen Spermienproduktion haben etwa zehn Prozent der Keimzellen eine falsche Anzahl an Chromosomen. Die gesunden Spermien gewinnen aber üblicherweise das Rennen zur Eizelle und befruchten diese. Durch künstliche Befruchtungsmethoden werden diese natürlichen Auswahlverfahren jedoch oftmals außer Kraft gesetzt, beispielsweise indem ein Spermium direkt in eine Eizelle injiziert wird. Diese Methode wird gerne bei Männern angewandt, die eine reduzierte Anzahl an Spermien produzieren. Allerdings weisen bei diesen Männer bis zu siebzig Prozent der Samenzellen abnormale Chromosomenzahlen auf.

Die Anzahl der Chromosomen ist für jedes Lebewesen genau definiert. Somit bedeutet eine abnormale Chromosomenanzahl in den Spermien entweder, dass Erbgutinformationen bei der Befruchtung nicht oder aber zu oft übertragen werden. Dies kann zu ernsthaften Beeinträchtigungen des entstehenden Organismus führen. Vor einer künstlichen Befruchtung ist es deshalb wichtig, die gesunden von den kranken Keimzellen zu unterscheiden. Bei Eizellen ist dies kein größeres Problem, da hier der bei Entwicklung der Eizelle zusätzlich entstehende Polkörper
untersucht werden kann. Dieser besitzt die gleiche Ausstattung an Chromosomen wie die Eizelle, die angefärbt und dadurch gezählt werden können. Bei Spermien ist diese Qualitätskontrolle schwieriger, da die Anfärbung der Chromosomen diese im Normalfall zerstört.

New Scientist, 14. Juli, S.13 ddp/wissenschaft.de ? Tobias Becker
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