Pasquini und seine Kollegen umgingen diese Schwierigkeit, indem sie Sterne in einem späteren Entwicklungsstadium untersuchten. Solche so genannten roten Riesen entstehen, wenn einem Stern wie der Sonne der Brennstoff ausgeht. In der letzten Phase ihres Lebens blähen sich die alternden Leuchtkörper zu einem gewaltigen Glutball auf.
Rote Riesen mit Planetensystem, so stellten die Forscher fest, enthalten merkwürdigerweise weniger Eisen und andere schwere Elemente als ihre Vorläufersterne. Pasquini und seine Kollegen erklären dies so: Bei einem normalen Stern wird nur etwa zwei Prozent der Sternenmasse in der äußersten Schicht, der so genannten Konvektionszone, durchmischt. Staub und Trümmer von der Planetenentstehung bleiben daher für Jahrmilliarden in dieser Schicht gefangen. Erst wenn ein Stern sich in einen Roten Riesen verwandelt, wird der Planetenschutt stark verdünnt: In der Konvektionszone wird dann nämlich etwa zwei Drittel der Sternenmaterials durchgerührt.
„Die einfachste Erklärung für die Daten ist, dass sonnenähnliche Sterne metallreich erscheinen, weil ihre Atmosphären verunreinigt sind“, erläutert Mitverfasser Artie Hatzes von der Thüringer Landessternwarte in Tautenburg. Sein Kollege Luca Pasquini ergänzt: „Die Anomalie verschwindet einfach, wenn die Sterne sich zu Roten Riesen aufplustern.“