Etwas weniger umfassend waren die Funde des Riesenpinguins Icadyptes salasi, dessen Überreste ? Schädel, neun Wirbel, Teile der beiden Schultern, ein linker Oberarmknochen, Elle, Speiche, Handknochen und Fingerteile ? etwa 36 Millionen Jahre alt sind. Er kam wahrscheinlich unabhängig von P. devriesi in einer Art zweiten Einwanderungswelle von Neuseeland aus nach Südamerika. Beide Pinguinarten besaßen im Gegensatz zu den heute lebenden Tieren ungewöhnlich lange, gerade und sehr kräftige Schnäbel. Die Forscher vermuten, dass die Vögel eine Seitenlinie bei der Entwicklung der Pinguine bildeten und keine direkten Vorfahren der heutigen Arten sind.
Besonders interessant an den Funden sei die Tatsache, dass die Pinguine schon in einer heißen Treibhausperiode und vor der Abkühlung des globalen Klimas vor 34 Millionen Jahren in der Nähe des Äquators lebten, so die Wissenschaftler. Bisher wurde angenommen, dass sich die Pinguine in den kalten Regionen der Antarktis und Neuseelands entwickelten und erst vor vier bis acht Millionen Jahren, als das globale Klima stark abgekühlt war, in Richtung Norden in die Nähe des Äquators wanderten. Die neuen Funde widerlegen diese These nun jedoch und zeigen, dass zumindest die frühen Pinguinarten nicht auf ein kaltes Klima angewiesen waren.